Hasel Aus keiner Feier der Gemeinde mehr wegzudenken

Ines Bode

Musikverein Hasel I: Festakt zum 150-jährigen Bestehen. Landrätin würdigt Verdienste.

Hasel - Die eigens komponierten „Jubiläumsklänge“ leiteten die Feierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen des Musikvereins „Harmonie“ ein. Hinzu kamen Grußworte, Ehrungen und Dankbezeugung sowie ein Abriss der Historie und natürlich viel Musik.

Randvoll besetzt war der Rathaussaal am Samstagabend. Begrüßt wurde vom Vorstand um die Vorsitzenden Matthias Senger und Nicolai Schaub ein namhafter Gästekreis. Als erster trat Vereinschef Senger ans Mikro, um fundierten Einblick in die Chronik zu geben: „Was war vor 150 Jahren?“. Die Antwort offenbarte, das sich die Vereinsväter trotz oder gerade ihres beschwerlichen Alltags wegen fürs Musizieren entschieden. Die Einwohnerschaft bestand lange vor der Jahrhundertwende aus Arbeitern und Landwirten. Der MV-Vorläufer nannte sich Freies Orchester, bis sechs Musiker 1869 letztlich den Anstoß gaben. Für Instrumente und Noten musste jeder selbst aufkommen, gleichwohl zog die Truppe junge Mitstreiter an. Hinein spielte die frisch gegründete Feuerwehr respektive deren Kapelle.

1902 bot die Gemeinde im Rathaus den ersten Proberaum an. Senger sprach vom Auf und Ab in Kriegszeiten, und die Schilderung verdeutlichte, trotz hoher Verluste hielt man am Hobby fest. 1966 erfolgte der Eintrag ins Vereinsregister in Schopfheim. Es schlossen sich musikalische Streifzüge an – bis zum Bodensee. Freundschaften entstanden, bis heute gepflegt.

1972 wurde der jetzige Rathaussaal eingeweiht, und hier wie bei vielen Anlässen im Dorf war das Orchester zur Stelle. Nach wie vor begleite der Verein die Feierlichkeiten übers Jahr, betonte Bürgermeister Helmut Kima, er schätze besonders die Gestaltung des Heiligen Abends.

Pionierarbeit kam mit dem Bulldogtreffen daher: Hasel gelangte zu Ruhm, lockte 450 Anbieter und 1000 Besucher an. 2020 naht die 30. Auflage. Den Wermutstropfen bildete Mitgliedsschwund. Mitunter musste man laut Senger auswärtige Mitspieler rekrutieren.

Ungeachtet dessen bot Harald Vesenmeier, Chef der Stadtmusik Wehr, personelle Hilfe an. Er kam wie alle anderen mit „kleinem Umschlag“, und mehr noch, nämlich eine mit Glückwünschen ausstaffierte, nagelneue Zugtrompete, händigte Rainer Hartl aus. Als Sprecher der zwölf Hasler Vereine lobte er, die Kollegen vom MV seien bei Wind und Wetter im Einsatz.

Landrätin Marion Dammann ermutigte mit dem Hinweis, ganze sechs Leute hätten anno dazumal etwas Kleines angestoßen, das zu Großem gewachsen sei. Dammann pries die Musikalität jener Ära, da sie dieser Tage gleichartige Jubiläen besuche.

Zur 1992 initiierten Nachwuchs-Abteilung sagte Senger, man strebe aktuell die Kooperation mit den Musikschulen Mittleres Wiesental und Bad Säckingen an, um Schwächen in den Registern auszubügeln und das Ensemble für die Zukunft zu rüsten.

Ralf Eckert, Vizepräsident des Verbands, empfahl, sich auf gesellschaftlichen Wandel einzustellen. „Der Schritt zur Kooperation weist auf den richtigen Weg.“ Derzeit verfüge man über sechs Jungmusiker und 22 Aktive. Letztere gaben ihr formidables Können zum Besten, etwa erwähnte Jubiläumsklänge, eine facettenreiche Partitur, die Dirigent Robert Gsell innerhalb vier Wochen komponierte. Mit weiterem anspruchsvollem Liedgut unterhielt der MV ebenso wie der Gesangverein, der ein Jubiläumsständchen beisteuerte. Den geselligen Teil bestritten die „Blechmeisen“, „ein lustiger Haufen Musiker“, der weit nach Mitternacht für beste Stimmung sorgte.

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