Hasel: Bürgermeister Kima bedauert das Ende einer Ära, sieht aber die Nahversorgung nicht gefährdet
Hasel (hf). Seit etwa vier Wochen wird die seit 1954 bestehende Traditions-Bäckerei Geiger im Internet zum Verkauf angeboten. „Mit zunehmendem Alter und gesundheitlichen Problemen wird es immer schwieriger, die Bäckerei, den Verkauf und das angeschlossene Tages-Café weiter zu führen“, berichtet Reinhard Geiger, Sohn des Firmengründers Fritz Geiger und seit 1989 Inhaber und Eigentümer des Geschäfts.
Zum Geschäft gehören die Backstube, ein Verkaufsraum für Back- und Wurstwaren sowie ein Tages-Café, das von Haslern und Tagesgästen im Erdmannsdorf gerne und häufig genutzt wird.
Bürgermeister Helmut Kima bestätigte im Gespräch, dass eine allfällige Schließung der Bäckerei für das Dorf ein herber Verlust wäre. „Die Bäckerei Geiger ist nicht nur eine sehr beliebte Einkaufsmöglichkeit im Dorf. Sie gehört einfach zum Dorf. Viele Hasler – und auch viele Gäste – schätzen es außerordentlich, dass man sich in der Bäckerei zu einem gemütlichen Beisammensein treffen und miteinander sprechen und plaudern kann. Die Bedeutung des ’Geiger’ als Dorftreffpunkt kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werde“, so der Bürgermeister im Gespräch.
Wie es mit der Bäckerei Geiger weitergehen wird, kann auch Reinhard Geiger derzeit nicht sagen. „Für eine Aussage ist es jetzt noch zu früh“, erzählt er. Schließlich sei das Verkaufsangebot erst seit etwa einem Monat bekannt. „Allerdings gebe es einige Hindernisse.“
Soll die Bäckerei weiterbetrieben werden, muss ein Meisterbetrieb gefunden werden. Und auch die Finanzierung eines solchen Betriebs wird von Finanzunternehmen zurückhaltend betrachtet. Aber die Weiterführung des Ladens und des Cafés – auch ohne eigene Bäckerei - wäre sehr im Sinne der Gemeinde, bestätigt Helmut Kima. Sollten sich Interessenten für eine solche Weiterführung finden, wäre auch die Gemeinde bereit, über eine mögliche Förderung eines solchen Projektes zu verhandeln.
In jedem Fall sieht Bürgermeister Kima die Nahversorgung in Hasel nicht gefährdet. Der in der vergangenen Woche wieder eröffnete Dorfladen im Zinken wurde umfassend renoviert. Der Dorfladen von Jutta Dörflinger erhielt einen komplett neuen Fußboden, ist deutlich heller und freundlicher und bietet jetzt ein wesentlich erweitertes Angebot. Neben Back- und Wurstwaren findet man im Dorfladen ein breites Angebot an frischem Gemüse und Obst der Region sowie alle anderen Erzeugnisse des täglichen Bedarfs.
Bei der Wiedereröffnung des Dorfladens in der vergangenen Woche freute sich Jutta Dörflinger jedenfalls über zahlreiche Kunden aus dem Dorf, die ihr für den Neustart viel Glück und Erfolg wünschten. Für ein ersehntes Tages-Café fehlt aber im Dorfladen einfach der Platz.
