Hasel Die Lachmuskulatur der Besucher wurde bestens ertüchtigt

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Es ist vollbracht: Lisbeth ging über den Jordan – triftiger Grund, sich endlich vom Besuch des Kommissars beehren zu lassen.                                                                                                                                                                                         Foto: Ines Bode

Theater: Schluss mit Tee trinken und Handarbeiten: Kriminalkomödie „De Elefant im Porzellanlade“ begeistert das Publikum

Hasel (ib). „Kramer, die fahre mit mir Schlitte“, entrüstet sich der schöne Kommissar Dennis in Richtung seines Hilfssheriffs, aber der hilft nicht – „e strategische Winkelzug“ muss her, damit sich der Kripomann der liebestollen Damen der Kriminalkomödie „De Elefant im Porzellanlade“ erwehren kann.

Tee trinken und Handarbeiten und Tee trinken und Handarbeiten …, es ist langweilig in der Pension um das Damenquintett und ihrer Chefin. Und Herbert, der einzige Mann, der je eine Rolle gespielt hat, ist auch schon vierzig Jahre tot.

Da trifft es sich gut, dass genau gegenüber ein schmucker Kriminalhauptkommissar zu bestaunen ist. Aber noch besser wäre natürlich, ihn im eigenen Hause zu haben. Es kommt, wie es kommen muss. Im Polizeirevier geht ein Notruf ein: „Todesfall in der Wehrastraße, jemand soll kommen – ums Verrecke.“

Heiß auf den Kriminalkommissar von gegenüber

Und kaum betritt das Objekt der Begierde den Salon, folgt die Leibesvisite. Also seitens der Damen. Der Kommissar weiß nicht, wie ihm geschieht, und sein Gehilfe ist eben gar keine Hilfe. „Die sind nicht gaga“, so der Befund.

Ein anderes Ergebnis deckt auf, die betagten Mädels seien „kompromisslos unkooperativ“. Dafür sind sie vollauf beschäftigt, von dem Mann zu schwärmen. Lucy gibt zu, ihre Gefühle seien so, als ob er ihr Lieblingsneffe wäre. Sie werde ihm ihr ganzes Geld vermachen. „Du hast kein Geld“, kontert Pensionschefin Hilde trocken, „du bist mit der Miete in Verzug“. Immerhin durchleuchtet das Beamtenduo die Hinter- und Vordergründe.

Die seltsamen Antworten klängen, als ob ein Mord erwartet wurde, befindet der Kommissar, woraufhin Nettie berichtigt: Sie wollen sagen, erhofft. Als ihm die Nerven durchgehen, und er anfängt, zu poltern, urteilt die herbei geklingelte Reporterin Jana Schreiber: „Wie de Elefant im Porzellanlade.“ Und dann gibt es Tee und einen Keks für den Kripomann. Es ist der Keks von Elisabeth, denn die ist ja tot - die sei ja über den Jordan gegangen, wie es in der Übersetzung der englischen Vorlage heißt.

Jede Menge Ertüchtigung für die Lachmuskeln bot der Samstagabend-Krimi im Hasler Rathaussaal. Nahezu voll besetzt fanden sich Zuschauer jeglicher Altersgruppen ein. Kaum hatte der Dreiakter des Theater-Ensembles Wehr-Öflingen begonnen, zog kräftiges Gelächter durch den Raum.

Damen, die eigentlich Herren sind, kommen bekanntlich immer gut an. Und wer genau hinsah, entdeckte womöglich Regisseur Uli Meier unter der Perücke. In der Begrüßung hatte Ursel Jost vom Heimatverein viel Spaß gewünscht, und den sollte das Publikum in den nächsten Stunden bekommen.

Rabenschwarzer Humor und ein gerissener Damenclub

Die Handlung mit dem Originaltitel „Bull in a China Shop“ galt seinerzeit als eine der besten mysteriösen Komödien Englands und wurde gar für die Hitchcock-TV-Serie verfilmt. Geboten ist rabenschwarzer britischer Humor und ein naives wie gerissenes Auftreten des Damenclubs. Fun fact: Hilfskommissar Kramer, so der originale Name, wird von Andreas Kramer gespielt.

Weitere Termine: Freitag, 11. November, und Samstag, 12. November, um 20 Uhr sowie Sonntag, 13. November, um 18 Uhr. Karten gibt es im Dorfladen Öflingen.

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