Hasel Dreierlei an Jubiläen führt zum Motto

Markgräfler Tagblatt

Buurefasnacht: Tratschobe mit Zahlen, Fakten und Wahrscheinlichkeiten

Hasel (ib). Zahlen, Fakten und Wahrscheinlichkeiten durchzogen den Tratschobe der Hasler Buurefasnacht (Habufa). Die Mühli-Häxe gibt es seit 22 Johr, die Höhli-Teufel feiern ihr 33-Jähriges und die Gmei besteht „wahrschiinlich“ seit 1200 Johr.

Das Dreierlei an Jubiläen führte zum Motto: „Häxe un Teufel zämme 55 Johr, d´Gmei 1200 - isch nit wohr“. Wahrheitsgehalt umgab indes den Prinzen. Gekrönt wurde „Prinz Lukas, de Erschte vo de Mühlihäxe“. Folglich sah sich Bürgermeister Helmut Kima gezwungen, den Rathausschlüssel rauszurücken. Sein Rat an den Thronfolger: rechtzeitig das Weite suchen. Kimas Wünsche richteten sich ganz uneigennützig an einen Vergnügungspark für Senioren – mitten in Hasel. Gar ein „großes Herz“ für jedes Alter habe Prinz Lukas, so verkündete es Hofmarschall Jona Suhr. An der Macht sei ein cooler Typ, der „e Huufe Sache cha“. Der Gekrönte selber tat kund, er wolle, dass „unser schönes Dörfle noch schöner wird“.

Begrüßt wurden die Gäste im rappelvollen Bürgersaal von einem Moderator wie er im Buche steht: Uli Meier. Er ließ sich schon für 2021 buchen: zum 20. Auftritt. Meier wirbelte eloquent durch den Abend, sang mit „2mal Jürgen“ skandalöse Bayernhits, kündigte Programm-Höhepunkte an, und lieferte selber einen. Zur 1200-Jahr-Feier trug er Fakten bei: Als Maria und Josef erschienen, sei ein Hasler nebe dra g‘stande. Konkreter wurde Nico Schaub, der Wissenswertes zu der Entstehung besagter Cliquen schilderte. Löblich sei, dass Akteure selber Eintritt am Tratschobe zahlen. Dem Anlass gerecht wurden Ellen und Larissa, denen vom Bänkle im Oberdorf nichts entging. Seitdem de Horscht nümmi uff d‘ Gmei schafft, gehe es nicht mehr voran. Moniert wurde der Ausfall des Dorfhocks, seziert wurde der Adventszauber-Trank der Häxen. Mokiert habe man sich, weil dem Harry der Maibaumhock entging. Auch kursiere das Gerücht, der Gesangverein lasse drei Flaschen Wein für jeden neuen Sänger springen. Larissa jammerte, früher hätten ihr die Erwachsenen das Handy am Tisch untersagt - heute sei Oma die Schlimmste.

Die maskuline Tratschrunde belustigte mit Gags der Sparte „nicht stubenrein“. Freilich kamen sie ebenso an wie jene, die sich um Alkohol, den FC Wehr und mehr drehten. Gerätselt wurde, wer am Dorfplatz Graffitti versprühte. Die Jugend? Unmöglich! Die leide an Lackdose-Intoleranz. Ein Ankommer. Lautstark gelacht wurde zudem bei dem Drama um ahnungslose Rentner, die mit einer Schreibmaschine aufkreuzen. „Das F hängt!“, so die Klage des Besitzers. Kompetente Erkundigung der Fachfrau: Woher haben Sie das Ding? „Isch da Word druff?“. Nein, ein Farbband! Ist das ein Drucker? Wo ist der Akku zum Hochfahren, wo das Laufwerk? Tipp der Expertin: Probiere Sie‘s mit „Strg-Alt-Entf“. Immer noch nichts? Dann bleibt nur eins: wegwerfen und einen PC kaufen. Dem Rat folgte der Geheimtipp: Mit einem PC könne man auch Musik hören. Antwort des Verzweifelten: dafür habe er einen Plattenspieler.

Tosender Applaus und Zugabe-Rufe galten auch den Musikbeiträgen. Das Geburtstagsständchen schaukelte vor einem Tortenturm und in wogendem Tortenrock herbei. Die SV-Damen unterhielten beim zehnten Auftritt lebhaft wie kostümreich. Und dann kamen sie: die Hasler Back Street Boys alias Red Bull-Günnerbach, die eine astreine Performance hinlegten. Selbstredend schrie der Saal nach Zugabe. Den Schlusspart bestritt die Sängerschar, die mit ihrer eigens gedichteten Bütten-Hymne amüsierten und den geselligen Teil einläuteten.

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