Hasel Extrem-Bergfahrt in 24 Stunden

Gabriele Rasenberger
Mit diesem Rad will Kai Saaler am 19. Juni beim 24-Stunden-Rennen in Wehr 18 304 Höhenmeter überbieten und eine Spendenaktion für „AMSEL“ in Gang setzen.      Foto: Gabriele Rasenberger

Benefiz-Aktion: Höhenmeter-Rennen: Kai Saaler aus Hasel wagt am 19. Juni in Wehr einen Rekordversuch.

Hasel - „Viele sagen, ich bin ein bisschen verrückt.“Extrem-Sportler ist Kai Saaler allemal: Er will einen neuen Rekord für das Guinnessbuch aufstellen: Innerhalb von 24 Stunden will er so viele Höhenmeter wie möglich zurücklegen.

Einen inoffiziellen Rekord gebe es schon, hieß es bei einem Pressegespräch im Hasler Rathaus. Saaler will innerhalb eines Tages 18 304 Höhenmeter überbieten. Weil er dazu so viel Tageslicht wie möglich haben möchte, findet der Rekordversuch an einem der längsten Tage des Jahres statt, am Mittwoch, 19. Juni, ab 15 Uhr.

Steigung von zehn Prozent

Seit August 2018 laufen die Vorbereitungen für dieses Ereignis, und vieles muss noch geplant werden. Ursprünglich wollte der Hasler auf dem Gebiet seiner Heimatgemeinde den Rekord aufstellen, doch das stellte sich aus forstlichen Gründen als schwierig heraus. „Eigentlich wollte ich den Rekord nach Hasel holen“, so Saaler. Beim Suchen ist er dann auf Wehr gekommen. Hier wird er nun bei der Staumauer des Wehratalbeckens starten und das Zankhölzle hochfahren, wenden und immer wieder diese Strecke fahren. Diese wird dann 119 Höhenmeter betragen, sie hat eine Steigung von zehn Prozent.

Saaler rechnet damit, dass er ungefähr sieben Minuten bergauf braucht und zwei Minuten bergab. Er gibt zu, dass es rechnerisch eine knappe Sache wird, da er bei der Abfahrt wohl nur ein Tempo von ungefähr 60 bis 65 Stundenkilometer erreicht. Die Kurven seien ein Nachteil.

Der Rekordversuch ist beim Guinnessbuch der Rekorde angemeldet. Da geht es sehr genau zu: Die Strecke muss auf den Zentimeter exakt ausgemessen sein, es braucht ein Protokoll und eine Wattmessung, Bilder- und Videobeweise und die Bestätigung von zwei Personen des öffentlichen Lebens.

Als eine dieser Personen wünscht sich Saaler Helmut Kima, den Bürgermeister von Hasel. Im Forst selbst werden mehrere Kameras aufgestellt.

Seit geraumer Zeit wird schon trainiert. Da Saaler voll berufstätig ist, ist dies nicht so einfach. Zweimal täglich ist Training; im Winter wird viel gelaufen. Seit März werden die ersten Einheiten über sechs Stunden mit dem Fahrrad gefahren, im April kam die Steigerung auf acht Stunden und im Mai als „Test“, wie er es nannte, ein 24-Stunden-Rennen.

18 000 Kalorien und 18 Liter Flüssigkeit

Doch wie sieht das tägliche Training aus? Saaler joggt täglich zur Arbeit nach Schönau (wohlgemerkt von Hasel aus). Das sind zwei Stunden pro Weg, dann kommen abends nochmals bis zu drei Stunden Training dazu. Er nimmt sich eine Stunde für die Regeneration Zeit, auch die Arbeitszeit bezeichnet er so.

Zum Schlafen kommt er fast nicht, weil auch noch E-Mails bearbeitet werden müssen. Gleichzeitig stimmt er seine Ernährung auf den Rekord ab. So besteht diese vorher zu 50 Prozent aus Fett; während des Rekords werden es nur zwei Prozent sein. Saaler legt Wert auf regionale Produkte und viele Gewürze. Während des Rekordversuchs wird er circa 18 000 Kalorien aufnehmen und 15 bis 18 Liter Flüssigkeit trinken.

Auch das Mountainbike, mit dem der Rekord aufgestellt werden soll, hat Saaler vorgestellt. Es hat viele „Prototypenteile“. 6,1 Kilogramm wiegt es. Die Ausrüster, Sponsoren, kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es ist ein Fahrrad mit elf Gängen, an den Griffen sind Luftpolster, damit die Hände nicht so schnell einschlafen.

Warum will Saaler diesen Rekord überhaupt aufstellen? Saaler wurde vor einiger Zeit gefragt, ob er bei einer Spendenkation mitmache. Da ein wichtiges Rennen bevorstand, sagte er ab. Doch die Personen ließen nicht locker. Mit dabei war ein Mann, der an multipler Sklerose erkrankt ist. Da es viele Menschen mit MS gibt, auch in der Region, möchte Saaler damit eine Spendenaktion verbinden, der gute Zweck soll im Vordergrund stehen.

„Der Weltrekord ist mir eigentlich egal“, so Saaler. Doch die Menschen mit Einschränkungen bekommen Aufmerksamkeit, dies sei wichtig. Nach dem Rekord gibt es daher noch ein 24-Stunden-Fest, bei dem alle Einnahmen der AMSEL-Stiftung Lörrach zugutekommen (Aktion Multiple Sklerose Erkrankter).

Kai Saaler, seit dem 24-Stunden-Rennen im Mai 2019 wieder Weltmeister, hat zahlreiche Titel errungen: 2015: Vize-Europameister beim Zwölf-Stunden-MTB-Rennen,

2016 und 2017: jeweils Welt- und Europameister.

2018: Sieger 24-Stunden-Rennen in Finale Ligure.

Saalers Homepage, die noch im Aufbau ist: https://www.tune.de/sponsoring/kai-saaler

Homepage von AMSEL: www.amsel.de/loerrach

Spendenkonto der AMSEL-Initiative Lörrach und Dreiländereck:

VR-Bank Schopfheim

IBAN: DE55 6839 1500 0060 5569 03

BIC: GENODE61SPF

Verwendungszweck: Weltrekord

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