Hasel Glücksmomente beim Herbstkonzert

Gudrun Gehr

Musikverein: Die Hasler Peterskirche war voll besetzt / Ehrungen – und völlig überraschte Jubilare

Vollends gefüllte Kirchenbänke mit begeisterten Besuchern war der Lohn für das beeindruckende Konzert des Musikvereins Hasel. Dirigentin Isabella Senger hatte die meisten Stücke bereits zum letzten Weihnachtskonzert vorbereitet, aufgrund bekannter Gründe musste das Konzert damals entfallen und präsentierte sich nun als Herbstkonzert.

Von Gudrun Gehr

Hasel. Das Programm erwies sich insgesamt als beeindruckender Ohrenschmaus. Es startete mit einem vollen Klangkörper von 21 Musikern mit dem Stück „Irische Segenswünsche“, bearbeitet vom ehemaligen Dirigenten Robert Gsell, der beim Konzert vertretungsweise an der Tuba mitwirkte.

Durch das Programm führte der zweite Vorsitzende Erich Linsin mit einer launigen und informativen Moderation. Das erstellte Musikprogramm war sehr abwechslungsreich, hier konnten Musikvorlieben im weiten Bogen von Jazz bis zur Klassik bedient werden.

Den zweiten Satz des festlichen Werks „The young Amadeus“, arrangiert von Jan de Haan, präsentierte das Orchester mit Frische, Jugendlichkeit und mit deutlichen Ohrwurm-Qualitäten. Das Stück „What a wonderful world“ von George David Weis und Bob Thiele, wurde speziell für Louis Armstrong geschrieben.

Viel Beifall fürs einfühlsame Spiel

Moderator Linsin berichtete vom Inhalt des bekannten Lieds, das von der Schönheit der Welt und den Glücksmomenten im alltäglichen Leben handelt. Er verwies auf die Aktualität – Machtkämpfe, Hass und Katastrophen lassen einem die Welt alles andere als „wonderful“ vorkommen. Das getragene Barock-Stück „Air from suite Nr. 3“ von Johann Sebastian Bach wurde sehr einfühlsam und zu Herzen gehend vorgetragen. Die Zuhörer bedankten sich mit langem und begeistertem Beifall.

Die Pause zwischen den beiden Konzertteilen nutzte Vorsitzender Albert Senger für eine seltene Ehrung. Der langjährige Tuba-Spieler Franz Harder wurde von Verein und Verband für 50 Jahre aktives Musizieren im Blasmusikorchester mit der „Großen Goldenen Ehrennadel“ geehrt. Die Urkunde des deutschen Blasmusikverbandes hätte bereits im vergangenen Jahr ausgehändigt werden sollen, in dem ein präsentabler Anlass jedoch fehlte.

Musikvereins-Urgesteine waren gerührt

Franz Harder war bereits 1971 in den Musikverein seines Heimatortes Tomerdingen bei Ulm eingetreten und zog 1972 nach Hasel, wo er heiratete und eine Familie gründete. Seitdem ist er aktiv beim Musikverein Hasel. Albert Senger ehrte den Jubilar, der längst Ehrenmitglied ist, und sagte: „Franz ist unser Mädchen für alles, ohne Franz ist bei uns nichts gelaufen.“ Bei Harder handele es sich um den „Vereinshandwerker“, der für alle Baumaßnahmen zuständig sei.

Nach der Ehrung von Franz Harder wurde Albert Senger unerwartet geehrt. Die dritte Vorsitzende, Sybille Matzner, meldete sich zu Wort und kündigte drei weitere Ehrungen an, von denen die Jubilare bislang keine Kenntnis hatten. Geehrt wurde von ihr der überraschte Vorsitzende Albert Senger mit der Verbands- und Vereinsehrung für 50 Jahre aktive Mitwirkung. Albert Senger als „Urgestein“ des Musikvereins war Vorsitzender von 1988 bis 2003, von 2008 bis 2013 und erneut seit 2020. Die gleiche Ehrung erfuhr der ebenfalls im Jahr 1972 eingetretene zweite Vorsitzende, Klarinettist Erich Linsin. Dieser war Vorsitzender von 1973 bis 1987 und ist zweiter Vorsitzender seit 2020. Der Dank von Sybille Matzner galt Linsin als engagiertem Zöglingsausbilder.

Und noch ein dritter überraschter Jubilar war vorhanden: Horst Häfele ist seit 1972 am Tenorhorn aktiv. Die sichtlich gerührten Jubilare erhielten neben den Ehrungen des Verbandes und des Vereins auch Präsente.

Der Musikverein war auch im Jahresverlauf präsent und unterhielt beim Sommerfest auf dem Schulplatz wie auch beim Oldtimertreffen. Stolz ist der Verein auf den Musikernachwuchs, den Erich Linsin vorstellte: Die Flötistinnen Julia Bökle und Sofie Jost erhielten im Sommer das bronzene Leistungsabzeichen. Neue Zöglinge im Musikverein sind die Schwestern Charlotte und Karoline Matzner.

Man hörte förmlich das Pferdegetrappel

Das rund eineinhalbstündige Konzert in der Peterskirche wurde im zweiten Teil mit unterhaltsamen Stücken wie „Highland Cathedral“, einer beliebten schottischen Melodie, abgerundet. Bei dem Stück „Winnetou“ hörte man die Pferde von Old Shatterhand und Winnetou förmlich durch die Prärie trappeln.

Gerne wurde dem begeisterten Publikum eine Zugabe gewährt.

Das Konzert fand bei einem geselligen Beisammensein mit Imbiss und Getränken im Bürgerhaus seinen Ausklang.

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