Hasel Kai Saaler ist Vize-Europameister

Markgräfler Tagblatt
Kai Saaler. Foto: zVg Foto: Markgräfler Tagblatt

Radsport: Hasler muss sich nur dem Berliner Anselm Holthaus geschlagen geben

Am Ammersee fanden dieses Jahr die Zwölf-Stunden-MTB-Europameisterschaften statt. Dabei wurde der Hasler Kai Saaler Vize-Europameister (wir berichteten) .

Hasel. Mit 450 Teilnehmern aus ganz Europa wurde beim Schatzbergrennen, welches traditionell der MC Diessen ausrichtete, ein neuer Teilnehmerrekord aufgestellt. Vor allem aus Italien reisten viele Azzurri an, um an den Titelkämpfen teilzunehmen. Gestartet werden konnte in 6er-, 4er- oder 2er-Teams. Der Extremsportler Kai Saaler startete allerdings in der Königsklasse der Einzelstarter.

Von Beginn des Rennens um 8 Uhr morgens wurde Saaler durch ein überaus hohes Anfangstempo unter Druck gesetzt. Der Hasler ist mittlerweile in der Szene bekannt, und die Konkurrenten wussten nach seinem 24-Stunden-Höhenmeter-Rekordversuch um seine Stärken am Berg. Es galt, pro Rennrunde auf 7,2 Kilometern 120 Höhenmeter zu überwinden. Kai Saaler wurde in der Vergangenheit bereits drei Mal Europameister und galt als einer der Favoriten. Nach 2,5 Stunden schaffte es Saaler, die Führung des Rennens zu übernehmen. Von den angekündigten Regenfällen blieb das Rennen zwar weitestgehend verschont, aber ein Unwetter entlud sich gleich nach Saalers Attacke. Durch seinen Rekordversuch war Saaler solche Situationen gewohnt, und er konnte seine Führung in den Folgestunden auf einige Minuten ausbauen. Sein komplettes Team „KS Endurance“ war mit 13 Personen mitgereist, um ihn zu unterstützen. Das eingespielte Team versorgte Saaler vom Streckenrad, so dass der Extremsportler ohne Pausen durchfahren konnte. Bis zur Hälfte des Rennens konnte Saaler den Vorsprung auf zehn Minuten ausbauen. Ein weiterer Sieg bei der Europameisterschaft war greifbar. Die kräftezehrende Anfangsphase hinterließ allerdings deutliche Spuren, und der Hasler drosselte aufgrund seines Vorsprungs ein wenig das Renntempo. Der Berliner Anselm Holthaus witterte seine Chance und blies zum Angriff. Runde um Runde schob sich Holthaus an Saaler heran. Dieser versuchte zwar, mit einer leichten Tempoverschärfung gegenzuhalten, aber der Vorjahressieger Holthaus konnte sich bis zwei Stunden vor Schluss auf eine Minute an Saaler herankämpfen. Mit einer gewaltigen Tempoverschärfung innerhalb einer Rennrunde schaffte es der Berliner Fahrradkurier, Saaler zu überraschen. An einem längeren Anstieg stellte Holthaus den Extremsportler und konnte einige Meter zwischen die beiden bringen.

„Ich versuchte am Anfang noch gegenzuhalten, aber die Wattwerte von Anselm waren enorm“, antwortete Saaler nach dem Rennen. Der Abstand zum Drittplatzierten Erik Hühnlein war mittlerweile groß genug, so dass der Vize-Europameister-Titel zumindest nicht in Gefahr war. Nach 38 Runden, gefahrenen 273,6 Kilometern und erklommenen 4560 Höhenmetern überquerte Saaler als Zweiter die Ziellinie. „Nach meinem Weltrekord hatte ich nicht mehr die größte Trainingsmotivation und wollte bei der EM einfach nur schauen, was geht. Anselm war heute einfach besser als ich, und ich bin wirklich beeindruckt von seiner Leistung. Über meinen zweiten Platz freue ich mich dennoch riesig und bin mit mir zufrieden. Im Leben kann man eben nicht immer gewinnen“, sagte Saaler nach dem Rennen.

Am Wochenende wartete auf Saaler schon die nächste Herausforderung. Er startete in Schötz beim größten 24-Stunden-Rennen.

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