Hasel Karl Leisner ist sein großes Vorbild

Markgräfler Tagblatt
Julian Donner freut sich schon auf die Priesterweihe. Foto: Erzbistum Freiburg/ Georg Auer Foto: Markgräfler Tagblatt

Kirche: Julian Donner wird am Sonntag, 13. Mai zum Priester geweiht / Primiz eine Woche später

Für Julian Donner ist der übernächste Sonntag ein besonderer Tag. An diesem Tag werden der 31-jährige Hasler und sieben weitere Männer im Freiburger Münster zum Priester geweiht (wir berichteten bereits kurz).

Von Christoph Schennen

Hasel. Eine Woche später, am Sonntag, 20. Mai, feiert Donner seine Primiz mit einem Gottesdienst um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin in Wehr. Die Predigt hält dann Kaplan Pater Norbert Siwinski aus Duisburg, ein Franziskanerpater.

Ein Orgelkonzert mit Rock-Pop-Filmmusik um 19 Uhr in der Kirche beschließt dann den Festtag.

Einen Tag zuvor, wird dann sein Primizgewand im Rahmen einer Vesper in St. Martin um 18.30 Uhr gesegnet.

„Das Primizgewand wurde im Kloster Fahr in der Schweiz hergestellt. Es ist ein Geschenk meiner Heimatgemeinde“, sagt Donner. Dieses Festkleid trägt man nicht nur beim Karrierestart, sondern ein Leben lang. „Es ist ein Brauch, dass man es auch im Sarg trägt“, sagt der junge Katholik.

Ursprünglich wollte der gebürtige Attendorner Maschinenbauingenieur werden. Er machte nach Abschluss der Mittleren Reife eine Lehre zum Werkzeugmechaniker und holte gleichzeitig seine Hochschulreife nach.

Die Ausbildung nutzte Donner, um seine Entscheidung, Priester zu werden, reifen zu lassen. „Im ersten Lehrjahr war mir klar, dass ich nicht für immer ein Handwerker bleiben möchte.“

2009 wechselte er dann in das Priesterseminar Collegium Borromaeum in Freiburg. Die Regelstudienzeit beträgt 14 Semester. Donner musste zwei Semester dranhängen, um Hebräisch, Griechisch und Latein zu lernen. Im Propädeutikum war er in Israel, wo er die Bibel studierte, und er lernte eine Behindertenwerkstatt kennen. Er verbrachte ein Praxissemester in der Seelsorgeeinhiet Forbach-Weissenbach und trat nach dem Studium eine Stelle in der Kirchengemeinde Oos in Baden-Baden an. Diese hatte er bis Januar 2019 inne. Seit 25. Mai 2017 ist Donner Diakon.

Leisner blieb trotz großer Not Überzeugung treu

Sein größtes Vorbild ist der selig gesproche Pfarrer Karl Leisner. Als in Deutschland die Nationalsozialisten regierten, war er im Bistum Münster für die Jugendarbeit zuständig und besuchte mit seinem Moped die Jugendlager. „Auch in größter Not hat er seine Überzeugungen nicht verraten“, sagt Donner. Im Konzentrationslager in Dachau wurde er zum Priester geweiht. Sein Glaubensspruch lautete „Ich will nah bei den Menschen sein und ich bin mit euch unterwegs.“ Genau das will Donner auch. Sein Primizspruch stammt aus dem Lukas-Evangelium. Er heißt „Bindet den Esel los, der Herr braucht ihn.“

Der Bischof und seine Personalabteilung entscheiden, wo Donner eingesetzt wird. „Am liebsten wäre es mir, wenn ich mit jungen Menschen arbeiten könnte - beispielsweise als Jugendseelsorger.“ Nach der Primiz wird der junge Mann aber zunächst zwei Ferienvertretungsstellen antreten. Und er bleibt für fünf Jahre Vikar. Üblich ist es, dass man in dieser Zeit einmal die Stelle wechselt.

Der Priesterberuf sei vielschichtig, so Donner. „Man ist ein Wegbegleiter, der die Stationen des Lebens von der Taufe über die Trauung bis hin zur Beerdigung begleitet.“ Hinzu kommen administrative Aufgaben.

Wer katholischer Priester werden will, darf nicht heiraten. „Ich habe mir schon eine Familie vorstellen können“, sagt Julian Donner, „aber ich habe mich ganz bewusst dagegen entschieden. Die Ehelosigkeit ist sicherlich eine Herausforderung, aber ich habe Ja gesagt zum Zölibat.“

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