Die Erdmannshöhle Hasel, umgangssprachlich auch Hasler Höhle genannt, ist eine der ältesten Tropfsteinhöhlen in Deutschland. Coronabedingt ist die Höhle derzeit geschlossen. In guten Zeiten besichtigen Tausende von Besuchern jährlich die Touristenattraktion, in den Boomjahren nach der Maueröffnung waren es in einer Saison 60 000.
Wann die Tropfsteinhöhle erstmals betreten wurde, ist nicht überliefert, dafür aber die erste schriftliche Erwähnung vor 265 Jahren. Auf einem Gemarkungsplan von 1755 wird erstmals der Name „Erdmännleins Grub“ erwähnt. Überliefert ist auch, dass 1773 Markgraf Karl Friedrich I mit seiner (ersten) Gattin, der Markgräfin Karoline Luise von Hessen-Darmstadt, die Erdmannshöhle besuchte. Es war sozusagen der erste Prominentenbesuch. Der Markgraf war es auch, der diese „Naturmerkwürdigkeit“ unter staatlichen Schutz stellte und so die Grundlage für reglementierte Höhlenführungen schuf. 1781 betrat mit Professor Heinrich Sander aus Karlsruhe der erste Naturwissenschaftler und Forscher die Höhle.
Das Abtauchen in das Reich der Erdmännchen ist nach wie vor ein Naturerlebnis der besonderen Art. Dort erwarten die Besucher unter anderem Tempel, Höhlensee, Fürstengruft und Rittersaal, der das Ende des begehbaren Teils der Höhle markiert. Dabei ist die Schauhöhle so eingerichtet, dass sie ohne besondere Ausrüstung besucht werden kann. Die Besucher müssen sich nur darauf einstellen, dass die Temperaturen das ganze Jahr über bei zehn Grad Celsius liegen.