Hasel Mittleres bis hohes Potenzial

Markgräfler Tagblatt
Am Hasler Bahnhof hält längst kein Zug mehr.Foto: Harald Pflüger Foto: Markgräfler Tagblatt

Verkehrsministerium: Machbarschaftsstudie für Reaktivierung der Wehratalbahn wird gefördert

Das Verkehrsministerium hat ein neues Förderprogramm zur Erstellung von Machbarkeitsstudien für die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken in Baden-Württemberg aufgelegt.

Hasel. Nun wurde dem Landkreis Waldshut, als ersten Antragsteller, ein Zuschuss in Höhe von jeweils rund 96 000 Euro für die Untersuchung der 19,7 Kilometer langen Wehratalbahn und eines 17,4 Kilometer langen Streckenabschnitts der Wutachtalbahn bewilligt. Von dem Schienenanschluss würde auch Hasel profitieren.

Im Rahmen einer vom Verkehrsministerium beauftragten landesweiten Potenzialuntersuchung wurde der Bahnstrecke bereits ein mittleres bis hohes Fahrgastpotenzial bescheinigt. Im Zusammenhang mit der Machbarkeitsstudie sollen jetzt sowohl das Fahrgastpotenzial untersucht, als auch die zu erwartenden Investitions- und Betriebsaufwendungen ermittelt werden.

Gut 80 Jahre lang verband die Wehratalbahn Wehr mit Schopfheim. Dann war der Zug abgefahren. 1971 kam die von vielen Protesten begleitete Stilllegung. Ideen, die Strecke zwischen Schopfheim und Wehr wieder in Betrieb zu nehmen, scheiterten bislang an den Kosten. Rentabel war die Wehratalbahn, die in erster Linie als strategische Bahn gebaut wurde, schon vom ersten Jahr ihres Bestehens für die Badische Staatsbahn nicht.

Welch hohen strategischen Stellenwert der Strecke einst beigemessen wurde, zeigt sich in der Elektrifizierung der Bahnstrecke, die im September 1913 abgeschlossen war. Damit war der Höhepunkt der Bahnlinie jedoch überschritten. In den 1920er Jahren wurde der Bahnhof „Fahrnau Tunnel“ als erster geschlossen, und nach der Schließung des Hasler Bahnhofs fuhr im Mai 1971 der letzte Personenzug auf der Wehratalstrecke, im August 1971 der letzte planmäßige Güterzug. Wer heute den Schienen folgen will, braucht gute Augen und gutes Schuhwerk. Die Natur hat sich beinahe alles wieder zurückgeholt, was 1300 Männer zwischen Mai 1887 und der feierlichen Eröffnung drei Jahre später gegraben, gesprengt und befestigt haben. Die Bahnhöfe an der Strecke sind längst einer anderen Nutzung zugeführt worden.

Nach der Streckenstilllegung gab es immer wieder Bemühungen, die Wehratalbahn zu neuem Leben zu erwecken.

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