Hasel Ratgeber achten auf Barrierefreiheit

Christoph Schennen
Doris und Jürgen Dittler beraten Kommunen, wenn es um Fragen von Barrierefreiheit und um Rechte für Behinderte geht. Foto: Christoph Schennen

Gemeinderat: Doris und Jürgen Dittler stellen in Hasel Aufgaben von Inklusionsvermittlern vor.

Hasel - Doris und Jürgen Dittler sind ehrenamtliche Inklusionsvermittler. Im Gemeinderat von Hasel haben sie am Montagabend ihre Arbeit vorgestellt. „Es wäre gut und sinnvoll, wenn die Gemeinde einen Inklusionsvermittler bestellen würde“, so Bürgermeister Helmut Kima.

Die Dittlers sind in Hasel keine Unbekannten. Sie sind Mitgründer des Fördervereins des Begegnungsbahnhofs, Jürgen Dittler war dort Kassierer.

Das Ehepaar hat eine Ausbildung zum „Kommunalen Inklusionsvermittler“ in der Akademie Himmelreich in Kirchzarten absolviert. Jürgen Dittler berät Kommunen bei Baumaßnahmen, wenn es etwa darum geht, die Barrierefreiheit sicher zu stellen. Dittler sitzt im Rollstuhl und weiß aus eigener Erfahrung, welche Hindernisse Mobilitätseingeschränkte oftmals zu überwinden haben.

Ein Problem für ältere Menschen sind beispielsweise die (mit Kies gefüllten) Zwischenräume von Bodenplatten. Wenn ein Rollator oder ein Stock darin hängen bleibt, ist das für den älteren Menschen mit sehr viel Ärger verbunden.

Behinderte können sich in vielfacher Weise in Vereinen engagieren. Doris Dittler nannte ein Beispiel. Ein körperbehinderter Ringer konnte im Ringerclub zwar nicht in eine Wettkampfmannschaft aufgenommen werden, durfte aber an der Kasse sitzen, um Eintrittskarten zu verkaufen.

Weil die Kommunalen Inklusionsvermittler nicht wissen dürfen, wer im Dorf behindert ist, sind sie darauf angewiesen, sich bei großen Veranstaltungen im Dorf zu präsentieren oder an Treffen aller Vereine teilzunehmen, um von den Problemen der Behinderten zu erfahren.

Helmut Kima sagte, es gebe in Hasel keine Probleme bei der Integration von Behinderten in das dörfliche Vereinsleben. Es gebe im Dorf eine funktionierende Nachbarschaftshilfe.

Bei Bauprojekten (Schulumbau, Straßenbau) wäre der Rat eines Mobilitätseingeschränkten aber sehr sinnvoll, um die Bedürfnisse dieser Personengruppe zu berücksichtigen. In Hasel stellt der Zugang zur Kirche über eine Kiesfläche eine Barriere dar. Hier könnte ein betonierter Zugang für Abhilfe schaffen. Das Ehepaar, das seit 1999 in Maulburg wohnt, bekommt für seine Arbeit eine Ehrenamtspauschale.

Bestellung des stellvertretenden Kommandanten

Einstimmig stimmte der Gemeinderat der Bestellung von Manuel Häfele zum stellvertretenden Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Hasel für fünf Jahre zu. Er war auf der Hauptversammlung der Feuerwehr am 23. Februar mit hoher Stimmenmehrheit in das Amt gewählt worden. „Es ist schön, wenn jemand diese verantwortungsvolle Aufgabe übernimmt“, sagte Bürgermeister Kima.

Keine neuen Anregungen oder Vorschläge gab es zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans des Landkreises Lörrach. Immer noch kritisiert die Gemeinde, dass der Fahrplan der RVL für Ungeübte nicht lesbar ist und verständlicher gestaltet werden sollte. Wünschenswert wäre auch eine bessere Anbindung der Buslinie Bad Säckingen - Schopfheim an die Wiesentalbahn. Unmut gibt es auch darüber, dass eine Fahrt nach Wehr genauso viel kostet wie eine Fahrt nach Lörrach.

Einstimmig entschied sich der Rat für den Bau einer „Rauen Rampe“ im Haselbach auf Höhe der Löschwasser-Entnahmestelle. Eine Firma aus Furtwangen wurde damit beauftragt. Dadurch solle die Durchgängigkeit des Gewässers sichergestellt werden. „Es liegt hier keine Anordnung der Fischereibehörde vor“, bemerkte Bürgermeister Helmut Kima. Diese Maßnahme werde aber von der Behörde empfohlen, und der Aufwand sei vertretbar. Er verwies darauf, dass im Haushalt 2019 bereits eine Pauschale von 3 000 Euro für Gewässerunterhaltung vorgesehen sei. Bei außerplanmäßigen Ausgaben sei dieser Betrag aber viel zu gering, so der Verwaltungschef.

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