Hasel Verständlich, spannend, informativ

Markgräfler Tagblatt

Dorfgeschichte: Druckfrische „Chronik 1200 Jahre Hasel“ am Sonntag der Öffentlichkeit präsentiert

Die neue Hasler Chronik ist noch druckfrisch und wurde – auf den Tag genau 1200 Jahre nach der Ersterwähnung – am Sonntag im Bürgersaal vor etwa 40 Interessierten und Aktiven von Bürgermeister Helmut Kima vorgestellt.

Von Gudrun Gehr

Hasel. Seit 2018 trafen sich einige Autoren in einer kleinen ehrenamtlichen „Arbeitsgruppe  Ortschronik“, die zum Gemeindejubiläum eine Festschrift herausbringen wollte. Parallel gründete sich ein „Festkomitee“, bestehend aus Mitgliedern des Gemeinderats und Vereinsvertretern, die ein Programm für ein Festwochenende im Jahr 2020  erarbeiten sollten. Untermalt wurde der Festakt mit Dia-Ansichten von Postkarten von Hasel aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. 

Es stellte sich heraus, dass die Hasler um Haaresbreite den falschen Geburtstag gefeiert hätten.  Über die Jahre ging man von der urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 820 aus. Das falsche „Geburtsdatum“ war offenbar einem Rechenfehler eines frühen Chronisten geschuldet, der in der Geschichtsschreibung stets weiter übernommen wurde. Erst 2018 wurde in Wien das richtige Datum festgestellt, mitgeteilt wurde dies Bürgermeister Kima durch Geschichtsprofessor  Klaus Schubring aus Hausen. Genau konnte die Entstehung der Urkunde, die sich im Besitz der Klosterbibliothek St. Gallen befindet,  auf den 27. Juni 821 datiert werden.

Helmut Kima meinte: „Zuerst waren wir verblüfft – und das falsche Datum war uns peinlich. Im Herbst 2019 beschlossen wir, die Feiern auf das korrekte Jubiläumsjahr zu verschieben.“.Allerdings können nun auch die öffentlichen  Feierlichkeiten des Jahres 2021, wie ein historischer Markt,  pandemiebedingt nicht durchgeführt werden. Dennoch ist für die Bürger im Spätsommer in geselligem Rahmen eine Ausstellung der historischen Postkarten und Exponate des Hasler Heimatforschers Clemens Wittwer geplant.

Erste Gratulantin zur neuen Chronik war Landrätin Marion Dammann. Ein großzügiger Zuschuss des Landratsamts zur Erstellung der Chronik wurde der Gemeinde bereits zugesandt. „Die Ersterwähnung eines Ortes vor 1200 Jahren ist etwas ganz Besonderes. Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, aber wenn wir historisch genau bleiben wollen, kann das nicht schaden“, sagte Dammann. Das Jubiläum biete auch einen schönen Anlass, sich zu erinnern und dankbar zu sein für diese Dorfgemeinschaft. Auch gebe es jetzt eine Gelegenheit, mit Neugier in die Zukunft zu schauen. Marion Dammann hielt Rückblick: „Wir sehen hier im Hintergrund Fotos von Hasel, die 100 Jahre alt sind. Wie mag es erst vor 1200 Jahren ausgesehen haben? Wie beschwerlich das Leben war, da fehlt einem einfach die Vorstellungskraft.“ 

Ein Grußwort sprach ebenfalls Ursel Jost vom Höhlen- und Heimatverein. Der Verein hatte die finanzielle Förderung des Projekts übernommen. Ihr Dank galt allen Ehrenamtlichen, die mit viel Herzblut die Ortschronik erarbeitet haben. 

Karlfrieder Mattes, der mit dem Layout des Buches, mit Sammeln, Aufbereiten und Setzen der Textbeiträge und Fotos einen großen Aufwand hatte, stellte die Beiträge der verschiedenen Autoren vor. Viel Arbeit hatte auch der Lokalhistoriker Clemens Wittwer investiert. Die neue Chronik baut auf verschiedenen älteren Arbeiten auf, unter anderem der „Weidner“-Ortschronik von 1930. 

Verständlich lesbar, spannend und informativ gestalten sich in sechs Kapiteln auf 215 Seiten zahlreiche Beiträge des  Werks, beginnend mit „Hildeburg wünscht sich Hasalaho“ von Professor Klaus Schubring. Auch Helmut Kima trug als Autor mit dem Artikel „Hasel im Jahr 2021 – lebendiges Erdmannsdorf mit Weitblick“ zur Chronik bei. Nicht fehlen dürfen Beiträge von Höhlenkundlern mit Berichten über die Erdmannshöhle. Es folgen Beiträge über aktive Organisationen und Vereine, aber auch den Brieftaubenzuchtverein oder die  Geflügelzüchterschule. Das Kapital „Das Dorf lebt“ wirft einen Blick auf den Eisenbahnbau in Hasel, die Brennereien oder auch die Bergfinken-Invasion vom Winter 2014/2015. Das Buch schließt mit  „In Hasel schwätze mir alemannisch“ mit Beiträgen von Markus Manfred Jung und  Gedichten von  Paul Lauble. 

Der Band „Chronik 1200 Jahre Hasel“ ist bei der Gemeindeverwaltung zum Preis von neun Euro erhältlich. 

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