Hasel Vier Generationen von Borkenkäfern

Markgräfler Tagblatt
Ein großer Teil der Fläche Hasels ist mit Wald bedeckt. Foto: Christoph Schennen Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Gremium stimmt Forstwirtschaftsplan 2019 einstimmig zu /2018 Katastrophenjahr für Wald

Der Gemeinderat Hasel hat in seiner Sitzung am Montag dem Forstwirtschaftsplan 2019 einstimmig zugestimmt. Zuvor hatte ihn Revierförster Sven Hendrik Wünsch vorgestellt.

Von Christoph Schennen

Hasel. Hasel ist eine vom Wald geprägte Gemeinde. Sie hat eine Holzbodenfläche (Fläche, die mit Wald bestockt ist) von 92,1 Hektar. 53 Hektar Klimaschutzwald stehen 28 Hektar Wasser- und Bodenschutzwald gegenüber.

Auf 38 Prozent der Waldfläche stehen Nadelhölzer, auf 62 Prozent der Fläche Laubhölzer. 80 Prozent des Waldes liegen auf nicht befahrbaren Hanglagen.

Für den Wald war dieses Jahr ein Katastrophenjahr. Die Stürme „Burglind“ und „Friederike“ haben im Januar deutschlandweit 15 bis 20 Millionen Festmeter Holz niedergerissen. Ein großes Problem für den Hasler Forst ist der Borkenkäfer. „Einen solchen Borkenkäferbefall habe icMMh seit 15 Jahren nicht gesehen“, sagt Wünsch.

Die Entwicklung des Schädlings ist wetterabhängig. Das nasse Frühjahr habe dazu geführt, dass sich der Borkenkäfer schwer entwickeln konnte. Er bevorzugt hohe Temperaturen, die dieses Jahr vier Generationen entstehen ließen. Frühere Spitzenwerte waren drei Generationen pro Jahr.

Auch fehlt in diesem Jahr durch die Trockenheit einer der wichtigsten Krankheitserreger der Borkenkäfer, die Pilze.

Die Folgen dieses „Katastrophenjahrs für die Wälder“ sind in Hasel aber dieses Jahr noch nicht zu spüren.

Der massive Preisverfall für Nadelholz begann erst Mitte des Jahres, als die Hiebe im Gemeindewald bereits abgeschlossen waren.

Der geplante Gewinn in Höhe von 32 000 Euro wurde sogar um 8000 Euro übertroffen (voraussichtlicher Abschluss 2018 40  000 Euro).

„Das forstliche Katastrophenjahr 2018 kann aufgrund der Baumartenzusammensetzung und der Einnahmen aus dem Windpark Hasel (Pacht, Übernahme der Kosten bei den Ausgleichsmaßnahmen) im Gemeindewald Hasel ohne größere ökonomische und naturale Verluste gemeistert werden“, stellt Sven Wünsch fest.

Auch in den kommenden Jahren sei es Ziel der Forstwirtschaft, den Wald ökologisch aufzuwerten und seine Zusammensetzung dem Klimawandel anzupassen.

Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2019

Für 2019 ist ein Hiebsatz von 740 Festmeter (überwiegend Laubholz) vorgesehen. Der Zuwachs an Wald von zehn Festmeter pro Hektar Holz übersteigt den Einschlag von acht Festmeter pro Hektar Holz, so dass man von einer nachhaltigen Forstwirtschaft sprechen kann.

Der geplante Überschuss aus der Holznutzung beträgt laut Plan 28 000 Euro; Erlösen von 48 000 Euro stehen Kosten in Höhe von 20 000 Euro gegenüber. Gepflanzt werden sollen 150 Douglasien und 150 Kirschbäume. Die Douglasie ist eine klimaresistente Baumart, die vom Borkenkäfer nicht in dem Maß befallen ist wie etwa die Fichte. Die Investitionen in die Jungbestände betragen 6100 Euro.

Für die Wegeunterhaltung sind 6000 Euro und für Maßnahmen zur Erholungsvorsorge beziehungsweise Schutzfunktionen sind 1500 Euro (Unterhaltung von Waldwegen und Wegebeschilderung) veranschlagt. Wünsch rechnet mit Verwaltungskosten in Höhe von 5835 Euro.

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