Hasel Wahrer Ansturm auf die Anschlussverträge

Markgräfler Tagblatt

Breitbandausbau: Zweckverband und Betreiberfirma erläuterten die Zukunft des schnellen Internets in Hasel

„Das ist eine Veranstaltung, auf die ich mich wirklich gefreut habe“, eröffnete Bürgermeister Helmut Kima die Informationsveranstaltung zum Thema Breitbandausbau des Zweckverbands Breitband und des künftigen Dienstleistungsanbieters pepcom am Montagabend.

Hasel (hf). Vorsorglich hatte der Bürgermeister den Saal für 120 Bürger herrichten lassen, und mehr als hundert Hasler waren zu der Veranstaltung gekommen. Kima bezeichnete den vom Landkreis initiierten Ausbau der Infrastruktur zur Versorgung aller Städte und Gemeinden im Landkreis als „herausragendes Strukturprojekt“, vom dem letztlich alle Bürger des Landkreises profitieren werden. „Gerade die kleineren Gemeinden hätten das nie alleine stemmen können“, betonte der Bürgermeister.

Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitband im Landkreis Lörrach, stellte das Projekt vor. Die Bedeutung der Versorgung der Bürger mit schnellem Internet (mindestens 50 Mbit im Download) sei ein wesentlicher Bestandteil in der kommunalen Daseinsvorsorge, so Kempf. Der Landkreis Lörrach verfolge das Ziel, Glasfaserverbindungen bis 2030 in jedem Haus zu realisieren. Die Arbeit an der Schaffung des sogenannten Backbones sei fast vollständig erfolgt. Der Zweckverband habe 320 Kilometer Leitungen verlegt und somit das Rückgrat für das Strukturprojekt geschaffen (Investition: 25 Millionen Euro).

Für Hasel bedeutet das, dass bis Ende 2018 der erste Schritt des Anschlussprojekts geschafft sein soll. Der Backbone soll durch das Dorf und bis Glashütten zu den Verteilerkästen verlegt werden. Die einzelnen Hausanschlüsse sollen folgen.

Auf Zwischenfrage aus dem Publikum bestätigte Paul Kempf, dass alle Häuser in Hasel in den kommenden fünf Jahren an das Glasfasernetz angeschlossen sein sollen.

Die Grundpauschale für den Hausanschluss liegt bei 600 Euro netto oder bei 714 Euro brutto, wenn das Gebäude maximal 15 Meter von der Grundstücksgrenze entfernt liegt. Ab dem 16. Meter gibt es einen Zuschlag von 40 Euro netto oder 80 Euro brutto. Befinden sich in dem Haus mehrere Wohneinheiten, die alle einen separaten Anschluss wünschen, gibt es einen weiteren Zuschlag für die zweite Wohneinheit von 100 Euro netto oder 119 Euro brutto.

20 Euro Grundtarif im ersten Jahr

Der Landkreis baut das Glasfasernetz. Für die Dienstleistungen, die über das Netz zur Verfügung gestellt werden, hat sich der Landkreis nach einer europaweiten Ausschreibung für die Firma pepcom entschieden. Deren Vertreter Wilfried Pantke stellte das Angebot seiner Firma vor. Bei der Grundversorgung im ersten Schritt (bis 50 Mbit im Download) beträgt der monatliche Grundtarif für die ersten zwölf Monate 20 Euro, ab dem 13. Monat 40 Euro. Größere Downloadraten (100, 200, 400 Mbit oder ein Gigabit) können zu einem höheren Tarif gebucht werden.

Paul Kempf empfahl dringend, sich für einen Hausanschluss zu entscheiden, um sich nicht von der weiteren Entwicklung abzuschneiden. Den weiteren Ausbau des Glasfasernetzes bis in jedes Haus im Landkreis (geschätztes Investitionsvolumen 250 bis 300 Millionen Euro) sei nur möglich, wenn sich rund 60 Prozent der Bürger für einen Hausanschluss entscheiden, da der Dienstleister pepcom für jeden Kunden an den Landkreis eine Pacht zahlt.

Für Fragen zum Anschluss der Gebäude und der Gestaltung der Dienstleistungsangebote haben der Zweckverband und pepcom Ansprechpartner und Bürgersprechstunden eingerichtet, bei denen individuelle Fragen besprochen und geklärt werden können. Die wichtigsten Fragen waren nach den Präsentationen von Paul Kempf und Wilfried Pantke wohl geklärt, denn nach Schluss der Veranstaltung setzte ein wahrer Ansturm auf die Anschlussverträge ein. Kempf ergänzte, dass der Zweckverband gerne unterschriebene Verträge bis zum 28.Februar zurück hätte, um eine erste Erfolgskontrolle vornehmen und entscheiden zu können, ob die Hausanschlüsse aller Gebäude in Hasel wirtschaftlich realisiert werden können.

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