Hasel Wald soll 2021 Erlöse bringen

Markgräfler Tagblatt
Revierförster Sven-Hendrik Wünsch stellte den Forstbetriebsplan für das kommende Jahr vor; im Hintergrund Bürgermeister Helmut Kima. Foto: Christoph Schennen Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Hasel: Gremium stimmt Forstbetriebsplan für das kommende Jahr zu

Revierförster Sven-Hendrik Wünsch stellte in der Sitzung des Gemeinderats Hasel am Montag den Forstbetriebsplan 2021 für den Hasler Gemeindewald vor.

Von Christoph Schennen

Hasel. Der Gemeindewald besteht aus 53 Hektar Klimaschutzwald und 24 Hektar Bodenschutzwald, die Holzbodenfläche beträgt 92,1 Hektar. Zwei Drittel des Bestands sind Laubhölzer, ein Drittel Nadelhölzer. Charakteristisch für Hasel ist, dass sich 80 Prozent seines Waldes in nicht befahrbaren Hanglagen befindet.

Im kommenden Jahr will die Forstverwaltung in Hasel 520 Festmeter Holz einschlagen. Das liegt weit unter dem jährlichen Durchschnitt des Hiebsatzes von 740 Festmeter. „Wir wollen vor allem Buche und Douglasie einschlagen“, sagte Sven-Hendrik Wünsch. „Fichte nur dann, wenn sie vom Borkenkäfer befallen ist.“

2021 soll der Forstbetrieb in Hasel Erlöse von 25 970 Euro erwirtschaften. Zieht man die 16 000 Euro Kosten ab, bleibt der Gemeinde ein Gewinn von 10 000 Euro. Sven-Hendrik Wünsch wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass nicht alle Baumarten von den niedrigen Preisen betroffen seien: „Es gibt viele Holzmärkte. Die Douglasien- und Laubholzpreise steigen.“ Für Fichte und Tanne gebe es aber einen „schlechten Markt“.

Auf eineinhalb Hektar werden Kulturen gesichert. Es geht um den Erhalt der Qualität der Bäume. „Baumarten sollen wachsen können und sich gegen unerwünschte Begleitflora durchsetzen“, betonte der Förster. Die Investition in Jungbestände beträgt 1500 Euro. Weil es hier um Ausgleichsmaßnahmen für das Hasler Windkraftprojekt geht, übernimmt der Windkraftbetreiber diesen Betrag. Für die Wegeunterhaltung sind im Betriebsplan 2021 5000 Euro vorgesehen. Insgesamt rechnet Wünsch für 2021 mit einem Betriebsergebnis von rund 33 000 Euro. Darin sind auch die Pachteinnahmen aus dem Windpark enthalten.

2020 war laut Wünsch wie schon die Jahre davor ein „forstliches Katastrophenjahr“. 2017 litt der Wald unter dem Sturm, 2018 und 2019 unter dem Käferbefall. Die schwierige Situation könne im Gemeindewald Hasel aber aufgrund der Baumartenzusammensetzung und der Einnahmen aus dem Windpark Hasel (Pacht, Übernahme der Kosten bei den Ausgleichsmaßnahmen) ohne größere ökonomische und naturale Verluste gemeistert werden, meinte Sven-Hendrik Wünsch. „Und die ökologische Aufwertung und Stabilisierung des Gemeindewalds wird fortgeführt, damit er seine vielfältigen Funktionen erfüllen kann.“

Der Forstexperte sagte, dass die Laubhölzer am besten an den Klimawandel angepasst seien. Ahorne, Esskastanie, Rubinien könnten das warme Wetter gut aushalten, aber auch Douglasie und Atlaszeder. Um die für den Gemeindewald Hasel optimale Baumart zu finden, gibt es auch Probepflanzungen. Wünsch sagte, auch das Totholzkonzept werde eingehalten. Hierbei geht es darum, alle drei Hektar Habitatstrukturen (zehn bis 15 Bäume) zu sichern.

Keine Hoffnung konnte der Förster bezüglich des Eschentriebsterbens machen. 98 bis 99 Prozent der Eschen sterben ab. Resistentes Pflanzgut gebe es derzeit noch nicht.

Der Gemeinderat stimmte dem Forstwirtschaftsplan 2021 zu und ermächtigte die Verwaltung zum 1. Januar 2021 den Gemeindewald auf die Regelbesteuerung umzustellen. Die Gemeinde wird damit verpflichtet, die eingenommene Umsatzsteuer aus den Erlösen ihres Forstwirtschaftsbetriebs an das Finanzamt abzuführen. Gleichzeitig kann die Gemeinde, die keine eigenen Waldarbeiter beschäftigt, für eingekaufte Leistungen die bezahlte Mehrwertsteuer wieder beim Finanzamt geltend machen.

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