Hasel Wertvolle Kulturlandschaft schützen

Markgräfler Tagblatt
Simona Moosmann (links) und Vivien von Königslöw.Foto: Gudrun Gehr Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Hasel: Landschaftserhaltungsverbandes im Landkreis Lörrach vorgestellt

Im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung in Hasel stand am Montagabend die Vorstellung des Landschaftserhaltungsverbandes (LEV) für den Landkreis Lörrach durch Geschäftsführerin Simona Moosmann.

Hasel (ger). Der Verband plant, organisiert und begleitet Maßnahmen für die Landschaftspflege im Landkreis in enger Kooperation mit den Flächenbewirtschaftern, den Gemeinden und den zuständigen Behörden. Das Ziel ist der Schutz der vielseitigen und wertvollen Kulturlandschaft und ihrer Artenvielfalt.

Simona Moosmann stellte den Verband vor: Es handelt sich um einen der 33 landesweiten Vereine, dessen Hauptaufgabe der Schutz der Biodiversität ist. Ratsuchende Betriebe werden bei der Umsetzung und Förderung von wirksamen Maßnahmen unterstützt. Um die Arbeit der Landwirte, Weidegemeinschaften und Vereine zu unterstützen, fördert das Land extensive und naturnahe Landbewirtschaftung. Hier können Förderungen im Rahmen von Agrarnaturschutzmaßnahmen vermittelt werden. Die LEV mit ihrer unabhängigen Beratung ist eine „Pufferzone“ zwischen der Behörde und dem Wirtschaftler. Mit dem Landratsamt wird eng zusammengearbeitet. Dort ist der LEV auch eingemietet. Der Verband unterhält drei Vollzeitstellen. Strategieziel ist unter anderem die Offenhaltung der Landschaft und die Förderung kleinbäuerlicher Strukturen.

Speziell in Hasel sieht die Geschäftsführerin eine „Kulisse“ für den Erhalt und die Pflege von Streuobstwiesen, die Bewirtschaftung von Dolinen, Bekämpfung von Problempflanzen oder der Beweidung von schwierigen Flächen. Für Hasel würde die Verbandsmitgliedschaft jährlich rund 500 Euro kosten.

Vivien von Königslöw als „Verbundbotschafterin“ des LEV stellte die Ziele des landesweiten Biotopverbunds dar. Oft sind die Biotope für das Überleben vieler Arten zu klein und ihre Isolation erschwert den Austausch von Individuen zwischen den Gebieten. Hieraus entsteht eine genetische Verarmung und der Verlust der biologischen Vielfalt. Hier sei der Schutz der verbleibenden Freiräume und die Schaffung zusammenhängender und verkehrsarmer Gebiete mit der Vernetzung von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere von besonderer Bedeutung. Ziel des landesweiten Biotopverbundes ist es, funktionsfähige Wechselbeziehungen in der Landschaft zu bewahren und zu entwickeln. Gesetzlich sei vorgeschrieben, dass 15 Prozent der Offenlandfläche des Landes in Biotopen verbunden werden soll.

Per Diaschau wurde eine Kartendarstellung von Hasel vom „Fachplan Landesweiter Biotopverbund“ präsentiert, die sich auf Luftbilder bezieht. Die Planungs- und Maßnahmenvorschläge für einen Biotopverbund werden zu 90 Prozent gefördert. Für Hasel könnten somit geschätzte Kosten in Höhe von 30 000 bis 50 000 Euro gefördert werden. Möglich wäre die Einbeziehung der Ersatzgelder für den Windpark von Hasel.

Gemeinderat Lukas Schuster erkundigte sich, inwieweit sich die Förderung auch auf die Pflege eines Biotops erstrecken würde. Die Referentin bestätigte, dass auch hierfür entsprechende Mittel nach der Landschaftspflegerichtlinie LPR beantragt werden können.

Helmut Kima sprach ein Schlusswort: „Das lassen wir erst mal sacken und werden es vordiskutieren. Wichtig ist uns, dass wir hier keine Verpflichtungen eingehen.“

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