Hasel „Windkraft hat großes Potenzial“

Markgräfler Tagblatt

Windpark Glaserkopf: EnBW stellt Bürgern Windkraftanlagen vor / Feierstunde zur offiziellen Einweihung

Als „Investition in die Zukunft der Stromversorgung“ bezeichnete Bürgermeister Helmut Kima den Windpark Hasel bei dessen offizieller Einweihung am Freitagnachmittag.

Von Christoph Schennen

Hasel. An der Feierstunde im Erdmannsdorf nahmen neben Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik auch zahlreiche Bürger teil.

Kima nannte den Windpark ein „sichtbares Zeichen, das garantiert nicht die Lebenserwartung der jahrhundertealten Tropfsteine der Erdmannshöhle“ habe. Die Gemeinde Hasel leiste einen „kleinen Beitrag“ zur Energiewende. Er hoffe, dass in

Windkraft hat großes Potenzial

die Diskussion um den Nutzen der Windkraft im Schwarzwald „nun endlich Gelassenheit“ einkehre. Denn, so Kima, „die Mehrheit der Bevölkerung stört sich nicht am Bau von Windkraftanlagen.“ Es seien Minderheiten, die einen „fanatischen Glaubenskrieg miteinander führen“, sagte Kima.

Windkraftgegnern, die bemängelten, dass die Windräder das Landschaftsbild zerstören, entgegne er, dass viele Menschen Windräder auch schön fänden. Zu ihnen zähle auch ein Großteil der Hasler, denen es noch besser gefallen würde, wenn alle drei Anlagen im Windpark liefen.

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer sagte, Baden-Württemberg habe kein großes Wasserkraftpotenzial. Großes Zuwachspotenzial habe aber die Windenergie. In diesem Bereich habe sich die Anzahl der Anlagen seit 2011 verdoppelt und die installierte Leistung verdreifacht. Auch sie ging auf den Unmut der Bürger über den geplanten Windpark am Zeller Blauen ein. „Wir müssen Arten- und Naturschutz mit dem Klimaschutz unter einen Hut bringen“, so Schäfer. Jeder habe das Recht zu protestieren, müsse aber Entscheidungen von Behörden auch akzeptieren. Würde der Strom von weit her über Hochspannungstrassen durch das Land transportiert, gebe es vermutlich auch Proteste der Bürger.

Der Windpark Hasel sei eine sinnvolle Einrichtung. Seit Inbetriebnahme im November 2017 bis Ende des Jahres habe er zwei Millionen Kilowattstunden Strom produziert und von Anfang bis Mitte des Jahres zehn Gigawattstunden.

Erster Landesbeamter Ulrich Hoehler vom Landratsamt sagte, der Landkreis müsse seinen Teil zur Energiewende leisten. Bürger beschwerten sich über Windenergieanlagen, die Lärm, Schatten, Licht und Bewegung produzieren. „Wir dürfen die Konflikte nicht zu groß werden lassen, um zu verhindern, dass Entscheidungen nicht getroffen werden können.“

Irene Knauber, Technische Leiterin der Geschäftseinheit Deutschland von Energiedienst, fügte hinzu, dass man den Bürgern zeigen müsse, was man plane. Dann würden sich manche Bedenken gegen die vermeintlich monströsen Anlagen zerstreuen. „Die Realität sieht dann noch einmal anders aus als die Simulation“, sagte Knauber.

Nach den Reden enthüllten Projektleiter Michael Volz, Bärbel Schäfer, Helmut Kima, Ulrich Hoehler, Irene Knauber und Michael Soukup, Leiter der Projektentwicklung bei EnBW, eine Tafel, die den Bürgern Informationen über die Technik der Anlage liefert. Nach der Feierstunde bestand die Möglichkeit, mit einem Shuttle-Bus zu den drei Anlagen zu fahren.

Dort beantworteten zwei Servicemonteure für Windenergieanlagen Fragen der Bürger und führten sie in den Sockel einer der drei Anlagen. Um die Bewirtung der Gäste kümmerte sich unterdessen der Höhlenverein.

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