Hauingen Zentralklinikum: Die Verkehrsdebatte brummt

Markus Greiß
Das Bürgerforum stieß auf großes Interesse. Foto: Markus Greiß

„Lebendiges Hauingen“ hat zum Austausch über mögliche Verkehrsprobleme nach dem Bau des Zentralklinikums geladen. Klar wurde: Die Annahmen von Initiative und Stadt liegen weit auseinander.

Auf reges Interesse stieß am Dienstagabend die Einladung der Bürgerinitiative (BI) „Lebendiges Hauingen“ zum Bürgerforum im evangelischen Gemeindehaus. Erörtert wurden mögliche Verkehrsauswirkungen durch die Eröffnung des Zentralklinikums.

Die Herausforderung

Der konsequenten Diskussionsleitung von BI-Mitglied Bernhard Höchst war es zu verdanken, dass das von ihm formulierte Ziel der Veranstaltung erreicht wurde: Höchst ging es darum, im respektvollen Umgang miteinander gemeinsam zu überlegen, wie die Zeit bis zur für 2035 vorgesehenen Inbetriebnahme des S-Bahn- Halts am Klinikum und bis zum für 2033 geplanten Vollanschluss an die L138/B317 überbrückt werden kann. Denn ohne Zwischenlösungen befürchtet die BI ein Verkehrschaos in Hauingen (wir berichteten).

Die Zahlen der Initiative

Hildegard Biehl-Höchst präsentierte Zahlen zu prognostizierten Auswirkungen auf Hauingen: Durch das Klinikum entstünden 14 000 zusätzliche Autofahrten, von denen ein Teil durch Hauingen flösse. Zudem würden stündlich 16 Busse durch Hauingen fahren.

Die Zuständigkeit der Stadt

Vertreter der Stadt präsentierten den Status quo aus ihrer Sicht. Die Aufgaben, die in die Zuständigkeit der Stadt Lörrach fallen, seien mit Ausnahme der Herstellung der Fuß- und Radwegeverbindungen nach Hauingen weitgehend erledigt, so Britta Staub-Abt, Leiterin des Fachbereichs Umwelt und Mobilität, und Klaus Dullisch, Fachbereichsleiter Tiefbau. Die Stadt engagiere sich aber auch bei der Planung des Vollanschlusses an die L138/B317 und habe hierzu eine Planungsvereinbarung mit dem eigentlich zuständigen Regierungspräsidium Freiburg geschlossen.

Die Zahlen der Verwaltung

Dullisch widersprach der Zahl von 14 000 zusätzlichen Fahrzeugen. Bei Verkehrszählungen sei man auf gut 8700 Fahrzeuge gekommen, die aber von der Bundesstraße aufgenommen werden könnten.

Er gehe davon aus, dass der ertüchtigte Knotenpunkt Entenbad/B 317 funktioniere und der Autoverkehr über die B 317 abfließe.

Der Busverkehr

Johannes Schneider von den Stadtwerken konnte noch keine konkreten Aussagen zu den Bustaktungen machen. Diese würden mit Vertretern des Klinikums abgestimmt. Dass ein Bus-Shuttle von der Mobilitätsdrehscheibe Brombach aus eingerichtet werde, sei aber vertraglich zugesagt.

Ideen aus dem Publikum

Bei drei Frage- und Antwortrunden zu den Themen Busverkehr, Auto und Parken sowie Rad- und Fußverkehr brachte das Publikum zahlreiche Ideen ein, die auf Flipcharts festgehalten wurden.

So wurde etwa vorgeschlagen, über den Stadtbus 16 eine direkte Verbindung von Haagen zum Klinikum mit Haltestellen in Hauingen einzurichten.

Die Klinik solle eine Umfrage unter ihren Beschäftigten durchführen, wer mit welchem Verkehrsmittel von wo anreise, um eine bedarfsgerechte Planung zu ermöglichen.

Eine Zwischenlösung für das Parken am neuen Klinikum müsse her, weil das Parkhaus nicht rechtzeitig fertig wird. Außerdem sei es wichtig, den Autoverkehr konsequent vom Fahrrad- und Fußgängerverkehr zu trennen und statt auf kombinierte Rad-/Fußwege auch hier auf separate Wege zu setzen.

Die BI gab sämtliche Anregungen den Stadtvertretern mit auf den Weg. Das nächste Bürgerforum ist laut Höchst bereits in Planung. Dabei sollen dann Vertreter des Klinikums angehört werden.

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