Hausen im Wiesental Auf den Spuren Hebels durch Basel

Markgräfler Tagblatt
Die Gruppe aus Hausen „auf der gruene Schanz“ in Basel.Foto: Klaus Brust Foto: Markgräfler Tagblatt

Kultur: Schwarzwaldverein Hausen und Muettersproch-Gsellschaft waren unterwegs

Hausen (kb). „Weiht nit d’Luft so mild und lau, und der Himmel isch so blau an mim liebe Rhi“, heißt es in Johann Peter Hebels bekanntem Gedicht „Erinnerung an Basel“. Unter diesem Motto führte Siegfried Schmieg am Mittwoch eine 13-köpfige Gruppe in einer erstmaligen Gemeinschaftsveranstaltung des Schwarzwaldvereins Hausen mit der Muettersproch-Gsellschaft Mittleres Wiesental durch Basel. Viel Interessantes und Wissenswertes aus Hebels Leben in der Großstadt von der Geburt im Jahr 1760 bis zum Abschied aus dem Wiesental im Jahr 1774 gab es zu erfahren.

Das Wetter war für die Wanderer genau so, wie es Hebel als 45-Jähriger in seinem Gedächtnis hatte: ein Sonnentag. Mit dem Zug ging es zum Badischen Bahnhof, mit dem Tram bis zum Claraplatz. Erster großer Halt war am Haus Totentanz 2, herrlich gelegen am Rheinufer. Erst 1926 hatte Fritz Liebrich festgestellt, dass hier der große Dichter geboren wurde und ließ zwei Jahre später eine Tafel mit diesem Hinweis anbringen.

In der Predigerkirche hing bis zum Jahr 1805 ein Totentanzgemälde (Original heute im Barfüßermuseum), das Hebel in seinem tiefsinnigen Gedicht „Die Vergänglichkeit“ erwähnte. Ein weiterer Stopp fand vor dem Café Spielmann statt. Wieso? An „Scholers Nase“ denkt Hebel zurück; hier stand die Bude des stadtbekannten Buchhändlers mit der übergroßen Nase am Kleinbasler Rheinufer.

Im herrlichsten Sonnenlicht lag die „gruene Schanz“, die damalige Verteidigungsanlage mit Blick bis zum „Sante Hans“, dem heutigen Quartier St. Johann. Vor der Schanze sprang damals „s´ Seilers Rädli“, drehten die Seiler ihre begehrten dicken Schnüre. Petersplatz, Peterschule und Peterskirche waren weitere „Hebel-Stationen“, denn hier spielte der kleine Junge, besuchte die Grundschule im Sommerhalbjahr und wurde in der Kirche getauft.

Auf dem Spaziergang zeigte Siegfried Schmieg verwunschene Gärten, die man nicht mitten in der Stadt vermutet, führte zu bekannten Pferdenamen aus der Literatur und wies auf geschichtliche Zusammenhänge zwischen Baden, der Markgrafschaft und Basel hin.

Beim abschließenden Kaffeehock war reichlich Zeit, das Gesehene und Gehörte zu vertiefen und dem Hebelkenner und erfahrenen Stadtführer zu danken.

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