Hausen. Schon die Einleitung mit anschaulichen Beispielen seiner Übersetzung des Markus-Evangeliums ins Alemannische gab den Zuhörern das Gefühl, bei dem Geschehen unmittelbar dabei zu sein. Stellen wie „a Bot in dr Wüeschte, dusse vor dr Tüere, umenander seckle, a Buur isch ufs Feld gange, ganz vergälschtered, Eseli, Räbbuure, der bringe mr um“ sprachen an, und kaum einer konnte sich den Eindrücken entziehen.
Im nächsten Teil wurde deutlich, dass es Eberhard Flamm genauso wie einst Hebel erging. Dieser hatte nämlich in der Fremde in Karlsruhe nach langer Zeit aus Heimweh im vertrauten Dialekt zu dichten angefangen. Flamm merkte in Hameln nach vielen Jahren, dass es notwendig ist, etwas für das Alemannische zu tun. So entstand dort seine Gedichtsammlung „Vu ganzem Herze…“ Hintergründig und haargenau passend bewirkten seine Gedichte bei den Anwesenden fröhliches Gelächter, etwa wenn er darlegte: „So mänke Hund isch besser wie ne Mensch, un zu mänkem Mensch sait me Hund, au wenn er´s nit verdient het.“ Sein Heimweh brachte ihn sogar zu folgender Erkenntnis: „Zwelfhundert Kilometer eweg vu deheim klingt sogar s´ Schwäbische badisch.“