Es ist nicht die erste Veranstaltung, die unter diesem Motto steht, doch für die „Muettersproch-Gsellschaft Gruppe Wiesetal“ ist es eine aufregende Premiere. Am Samstag, 23. April, findet die Alemannische Nacht in der Hausener Turn- und Festhalle statt, die von der Regionalgruppe organisiert wird. Von Michael Werndorff Hausen. Ein wenig sei sie schon aufgeregt, schließlich rücke der Termin immer näher. „Denn es ist noch nicht absehbar, wie viele Besucher tatsächlich kommen werden“, hofft Heidi Zöllner auf eine große Resonanz. Sie ist seit 2011 Gruppenleiterin und Schriftführerin der Regionalgruppe. Die Idee für diese Veranstaltung sei indes bei der Freiburger Muettersproch Gesellschaft entstanden, erzählt die Hausenerin, die sich gemeinsam mit ihren Mitstreitern für den Erhalt und die Pflege der Mundart stark macht. Letztere wird im Rahmen des Abends natürlich im Zentrum stehen: Für rund dreieinhalb Stunden abwechslungsreiches Programm ist gesorgt, wie Zöllner im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert. Neben ihr werden Kathrin Ruesch, Christiane Hack, Carola Horstmann, Mariele Loy und Inge Tenz aus ihren Werken vorlesen. Zwischen jeder Lesung präsentiert Jürgen Hack seine Mundartlieder und sorgt für die passende musikalische Unterhaltung. Der Freiburger Musiker, Komponist, Texter und Humorist hat sein Hobby zum Beruf gemacht und bereits mehrere CDs veröffentlicht. Er wird auch als Moderator durch den Abend führen. Doch damit der Alemannische Nacht reibungslos über die Bühne gehen kann, musste einige Hindernisse überwunden werden. So sei man auf Sponsoren angewiesen, die gar nicht so leicht zu finden waren, erzählt Zöllner, die auch für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. Die Regionalgruppe habe zwar Plakate drucken lassen, „aber Geschäfte zu finden, in denen wir sie aufhängen durften, war eine echte Herausforderung“. Doch es gebe zum Glück engagierte Helfer, welche die Werbetrommel rührten und Karten verkaufen. Mit im Boot ist zudem die Trachtengruppe Zell, die an dem Abend für die Bewirtung sorgen wird. Mit rund 200 Mundart-Fans rechnen die Organisatoren, schließlich seien die Lesungen im Literaturmuseum stets gut besucht, verweist Zöllner auf die zehn Veranstaltungen im Jahr, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Für wenig Anlass zur Freude sorgt laut Zöllner indes die Ansicht vieler Eltern, dass Mundart die schulische Entwicklung ihrer Kinder negativ beeinflusst. „Das stimmt aber nicht“, ist Zöllner überzeugt. Eher das Gegenteil sei der Fall. Daher setzt sie sich auch für das Projekt Mundart in der Schule ein. In diesem Jahr seien bereits 17 Anträge von Klassen gestellt worden, die sich beteiligen wollen. Aus diesem Grund wolle man auch das jüngere Publikum nicht aus den Augen verlieren, betont Zöllner. So wird die junge Lyrikerin Kathrin Ruesch zu Gast sein, die beim Gerhard-Jung-Wettbewerb im vergangenen Jahr gleich drei Preise auf einmal abgeräumt hat und als vielversprechende Nachwuchsautorin gilt. n Die Alemannische Nacht findet am Samstag, 23. April, in der Festhalle Hausen statt. Der Eintritt kostet im Vorverkauf zehn Euro. Karten gibt es bei Lauppe Haushaltswaren in Steinen, Regio-Buch in Schopfheim, Frischmarkt Seger in Hausen, Zeller Berglandtourismus in Zell sowie bei Schwarzwaldregion Belchen Tourist Information in Schönau.