Hausen im Wiesental Die Musik zum Erlebnis gemacht

Marianne Rittner
Jean-Christophe Naas beim Dirigieren der Hebelmusik Hausen Foto: MT-Archiv

Nach 14 Jahren verlässt Dirigent Jean-Christophe Naas die Hebelmusik Hausen. Unsere Zeitung sprach mit dem 54-jährigen Musiker, der den Verein durch seine Herkunft von der klassischen Musik und durch seine Kreativität geprägt hat.

Beim Herbstkonzert der Hebelmusik Hausen unter dem Motto „Zauber der Musik“ am Samstag, 23. November, ab 16 Uhr in der Hausener Festhalle, wird Dirigent Jean-Christophe Naas zum letzen Mal das Orchester leiten. Unsere Zeitung hat den scheidenden Dirigenten zu seinem Abschied interviewt.

Herr Naas, was gab den Anlass dazu, Anfang des Jahres Ihren Rückzug als Dirigent bekannt zu geben?

Ich dirigiere die Hebelmusik seit 14 Jahren und kann auf schöne Jahre mit der Hebelmusik Hausen zurückblicken. Mit tollen Musikern zu musizieren und gemeinsam die Freude an der Musik zu teilen ist gleichermaßen schön wie intensiv. Ich genieße die Proben, die Auftritte und auch die besondere Traditionsverbundenheit hier in Hausen.

Nach dieser langen Zeit möchte ich jedoch den Fokus mehr auf meine Familie, meine anderen Hobbys und auf meine berufliche Weiterentwicklung legen. Mich reizt es, zum Beispiel, wieder mit der Geige in einem Ensemble mitzuspielen. Daher werde ich erst einmal eine längere Pause als Dirigent einlegen.

Wie sind Sie zum Dirigieren gekommen und was führte Sie nach Hausen?

Ich habe an der Musikakademie Basel Musik studiert und viele Jahre als Lehrer für Waldhorn in Frankreich und Deutschland gearbeitet. Damals begann ich auch mit dem Dirigieren. Später habe ich den trinationalen Studiengang „Technisches Projektmanagement in Mechatronik“ an der Berufsakademie Lörrach belegt und bin heute bei der Firma Endress+Hauser seit über 17 Jahren im Technischen Vertrieb tätig.

Musik mache ich jetzt nur noch in meiner Freizeit. Ich spiele in in meinem Heimatverein in Schwörstadt Waldhorn. Hier war ich auch achteinhalb Jahre Dirigent. Über einen Freund bin ich nach Hausen gekommen und durfte die Hebelmusik, einen großen Verein mit engagierten Musikern, kennenlernen.

Was war das Besondere an Ihrer Zeit als Dirigent bei der Hebelmusik?

Besonders war für mich, dass wir Erfahrungen unterschiedlicher Musikstile vereinen konnten und wir haben uns viel Zeit genommen, uns gemeinsam zu entwickeln. Die traditionelle Blasmusik und der eher konzertante Stil der klassischen Musik zu verbinden war für mich und auch für die Musiker herausfordernd. Mit viel Engagement und Arbeit glaube ich, dass wir zusammen etwas Tolles auf die Beine gestellt haben.

Wie haben Sie aus Ihrer Sicht den Verein geprägt?

Ich konnte in Hausen meine Ideen einbringen und stieß auf offene Ohren. Familienkonzerte mit außergewöhnlichem Rahmen wie beispielsweise einem Zirkus, Lesungen oder Märchenerzählungen waren einige der besonderen Anlässe, die Musik zum Erlebnis machten.

Was ist für Ihren Abschluss geplant?

Kim Boos, ein junges Mitglied aus dem Verein, hat eine abenteuerliche Geschichte geschrieben. Die Musik dazu hat eine befreundete Komponistin aus Frankreich geschrieben. Ich freue mich sehr, dass mit diesem besonderen Familienkonzert meine schöne Zeit in Hausen einen guten Abschluss findet.

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