Dann trat Bürgermeister Bühler ans Mikrofon und die Spannung stieg, denn das Stillschweigen über den aktuellen Preisträgers gehört schließlich zur Dramaturgie des Hebelabends.
Die Hebel-Kommission habe sich für Franz Littmann entschieden, lüftete Bühler schließlich das Geheimnis und überreichte Plakette und Urkunde an den neuen Plakettenträger.
Als Laudator durfte Markus Manfred Jung dessen ungewöhnliche Vita in einer Lobrede zusammenfassen. Der Pädagoge, Soziologe und Philosoph Littmann habe 20 Jahre eine Szene-Kneipe geführt, ehe er in den Schuldienst eingetreten sei. Schon während seines Studiums sei Littmann auf den Dichter Hebel gestoßen, über den er später Essays und Aufsätze veröffentlicht habe.
Aber das qualifiziere noch keinen Preisträger, merkte Jung an. Eine besondere Leistung und preiswürdiges Verdienst sei es aber, 15 Jahre lang im Ehrenamt eine sechsbändige Ausgabe „Johann Peter Hebel, sämtliche Werke“ herausgegeben zu haben. Das sei der Gedenkplakette würdig.
Der Geehrte nahm die Auszeichnung mit Humor: „Soweit kann es kommen, wenn man es allen recht machen will.“ In einer kurzweiligen Dankesrede bezog sich Littmann auf Hebels Schweiz-Reise, als er fragte: „Was ist das Wichtigste bei einem Fest? Geist und Sinn!“ Kultur könne etwas schaffen, das über die eigene Endlichkeit hinausreiche.
Mit dem Basler Marsch klang der Hebelabend schließlich noch einmal mit der Hebelmusik stimmungsvoll aus. Anschließend lud die Hebel-Kommission alle Gäste zu Weinschoppen und Gugelhupf ein.