Hausen im Wiesental Engagiert im Frauenturnen

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Helga Olschowka feiert heute ihren 90. Geburtstag. Quelle: Unbekannt

Jubilarin : Herta Olschowka feiert ihren 90. Geburtstag

Hausen - (os). In körperlicher und geistiger Frische kann Herta Olschowka heute ihren 90. Geburtstag feiern.

Geboren wurde die Jubilarin als Herta Spitz am 18. Januar 1932 in Kenzingen. In den späten Kriegsjahren wurde die Familie, zu der drei Geschwister gehörten, zu den Großeltern nach Thüringen gebracht. Dort erlebte sie das Kriegsende und die Besatzungszeit. Es bedurfte vieler Mühe, ehe die Familie zurück an den Kaiserstuhl konnte. Das Gymnasium konnte Herta Spitz nicht bis zum Abitur besuchen, weil die Familie keine ausreichenden Finanzmittel hatte. So wechselte sie an die höhere Handelsschule. Nach einer Zeit als Au-pair in England arbeitete sie als kaufmännische Angestellte.

1954 lernte sie bei der Hochzeit einer Freundin den Junglehrer Walter Olschowka kennen. 1956 wurde in Endingen geheiratet. Das junge Ehepaar zog nach Maulburg, wo Walter Olschowka eine Lehrerstelle hatte. Dort wurden auch die drei Töchter und der Sohn geboren.

Nach elf Jahren in Maulburg zog die Familie nach Hausen, wo Walter Olschowka Schulleiter wurde. Die Familie war schnell ins Dorfleben eingebunden. Zum einen, weil Walter Olschowka als Verfechter der alemannischen Sprache nicht nur Gruppenleiter der Muettersproch-Gsellschaft war, sondern auch alemannische Wörterbücher verfasste, das Hebelhaus mit auf- und ausbauen half und unter dem Pseudonym „de Zundelheiner“ ab den 1970er Jahren alemannische Essays, Kritiken und Abhandlungen für die regionalen Tageszeitungen verfasste.

Später kamen Theaterstücke, die sich an Hebels Kalendergeschichten orientierten, dazu, ebenso Erzählungen. Vieles davon wurde bei den Hebelabenden von der Laienspielgruppe, in der auch Helga Olschowka mitwirkte, aufgeführt. Auch die Fasnacht lag den Olschowkas am Herzen. Er schrieb Büttenreden, sie brachte diese – auch nach dem Tod ihres Ehemanns – etwa bei den Altennachmittagen der AWO zu Gehör.

Auch beim Schwarzwaldverein waren die Olschowkas engagiert. Das Herz von Herta Olschowka gehört nach wie vor dem Frauenturnen im TV Hausen. Seit 44 Jahren ist sie Leiterin der Frauenturngruppe, gründete auch eine Frauen-Volleyball-Abteilung und dazu eine Nordic-Walking-Frauen-Gruppe im Turnverein.

Ihr gelang es, ihre Mitturnerinnen, alle im fortgeschrittene Alter, zu motivieren - auch, weil sie sich Veränderungen stellte und sich in Lehrgängen fortbildete.

Klar, dass sie sowohl vom Turnverein wie auch der Dachorganisation, dem Markgräfler/Hochrhein-Turngau, zahlreiche Ehrungen erhalten hat. Geistig fit hält sich die Jubilarin mit der ausgiebigen Lektüre von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften und einer Frauen-Spiel-Gruppe, die sich regelmäßig bei ihr trifft.

Entspannung von Beruf und ehrenamtlichem Engagement fanden Helga Olschowka und ihr Mann bei gemeinsamen Urlauben mit den Kindern.

Schwierige Phasen wie etwa den Tod ihres Ehemanns und den ihres Sohnes konnte sie dank der Familie und der Einbindung ins Dorf bewältigen. Sie hofft, noch möglichst lange Haus und Garten versorgen zu können.

Den runden Geburtstag feiert Helga Olschowka heute mit einem „offenen Haus“ im Farnweg, morgen in der Gemeindehalle mit den Turnerfrauen und am Wochenende mit der Familie. Die lebt in Konstanz, Freiburg, Karlsruhe und Heidelberg und umfasst auch fünf Enkel.

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