Hausen im Wiesental Freie Wähler und die CDU sind die Gewinner

Markgräfler Tagblatt

Hausen: Petition der Bürgerinitiative gegen das Pflegeheim wurde nicht abgeholfen

Von Christoph Schennen

Hausen. Was ist 2019 im Hebeldorf passiert?

Eine Bürgerinitiative kritisierte die Dimension und den Standort für das geplante Pflegeheim in der Bündtenfeldstraße.

Bürgermeister Martin Bühler lud schließlich Landrätin Marion Dammann zu einer Sitzung des Gemeinderats ein. Sie beantwortete Fragen der Bürger und wies auf den Bürgerentscheid hin, in dessen Rahmen sich eine Mehrheit für den Verkauf der gemeindeeigenen Grundstücke „Autokabel-Areal“ und „Sutter-Areal“ an den Eigenbetrieb Heime entschieden hatte.

Debatte um den Heimstandort

Ferner sei man auf die Wünsche der Bürger eingegangen, was Mehrkosten in Höhe von 830  000 Euro verursacht hatte.

Weil das Projekt in der Planung sehr weit fortgeschritten sei und der Landkreis nicht mehrere hunderttausend Euro an Planungskosten wegwerfen wolle, sei auch ein anderer Standort, wo man im Vergleich zur Bündtenfeldstraße keinen rechtskräftigen Bebauungsplan habe, keine Option. Der von der Bürgerinitiative in die Diskussion gebrachte Standort, der ehemalige Brennet-Park, komme nicht in Frage, weil Brennet das Grundstück nur in Erbpacht zur Verfügung stelle.

Kreistag muss noch entscheiden

Der Petition der Anwohnerinitiative gegen das Markus-Pflüger-Heim, die den Bau an der Bündtenfeldstraße ablehnt, wurde nicht abgeholfen.

Im Kreistag wurden die Umplanung des Gebäudes (reduzierte Gebäudehöhe, Teilunterkellerung, Verlegung des Fluchttreppenhauses et cetera) einhellig gut geheißen. Eine abschließende Entscheidung vom Kreistag steht noch aus.

Die Freien Wähler und die CDU waren die Gewinner der Kommunalwahl. Die Freien Wähler sind nun mit sechs Sitzen im Gremium vertreten. Die CDU zog wieder in das Gremium ein (zwei Sitze), die SPD verlor zwei Sitze und stellt vier Gemeinderäte.

Gedenkplakette für Edgar Zeidler

Neu im Gemeinderat sind Melanie Brunner und Dennis Vogt (beide CDU), Wernfried Hübschmann, Renate Oswald (beide SPD), Ulrike Froese, Nadja Greiner, Annette Jehle und Michael Scharbatke (alle Freie Wähler).

Die Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette 2019 bekam am Hebelabend Edgar Zeidler, dessen Verdienste von Markus Manfred Jung gewürdigt wurden.

Zeidler sei, so Jung, ein „Sproochschpiler, e Akrobat, mänkmol e Seiltänzer, wo s’Risiko iigoht“.

Am Abend zuvor hatte der Colmarer Sprach- und Mundartforscher einige seiner Werke im Hebelhaus vorgestellt und im Interview mit der Kulturbeauftragten Ricarda Beilharz Fragen zu seinem Schaffen beantwortet.

Der Johann-Peter-Hebel-Plaketten-Träger 2018, Hansjörg Noe, hat sein Buch „Angepasst - das Hebeldorf Hausen in der Zeit des Nationalsozialismus“ fertiggestellt. Es wurde am 8. Oktober der Öffentlichkeit bei einer Veranstaltung vorgestellt.

Sprachheilschule zieht in die Gemeinde

Noe hat in umfangreichen Recherchen zahlreiche Archive nach Informationen über die Zeit zwischen 1933 und 1945 in Hausen durchforstet.

Sein Fazit lautet: Die Hausener haben sich überwiegend angepasst und die NS-Politik mehrheitlich getragen. Nur einige wenige haben die NS-Herrschaft aktiv vorangetrieben, noch weniger sich distanziert.

Die Sprachheilschule des Landkreises Lörrach zog in die ehemalige Hauptschule in Hausen ein. Dort werden nun 92 Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse von insgesamt 27 Lehrkräften unterrichtet.

Pfarrerin Martina Weber-Ernst verließ die Gemeinde im Sommer, um Schulpfarrerin im Kirchenbezirk Wertheim zu werden.

Abschied von beliebter Pfarrerin

„Die Pflegebedürftigkeit meiner Eltern, die weit entfernt wohnen, und der Pfarrdienst hier vor Ort lassen sich nicht mehr überein bringen“, erläuterte sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Zahlreiche Gemeindemitglieder, auch Katholiken, verabschiedeten sich von der beliebten Pfarrerin.

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