Hausen im Wiesental Für den Erhalt der Schlachthäuser

Sonja Eiche
Hinter- und Vorderwälder auf der Weide – ihr Fleisch ist einzigartig. Es wird im Kleinen Wiesental - hier Raich - regional erzeugt und vermarktet. Und: Die Tiere werden auf kurzen Wegen zum ortsnahen Schlachthaus gefahren. Foto: Sonja Eiche

Weide- und Forstgemeinschaft Raich: Regionalität ein wichtiger Faktor. Mulcher wird repariert.

Kleines Wiesental-Raich - Die wenigen verbliebenen Landwirte im Kleinen Wiesental setzen auf Qualität. Artenreiche Magerwiesen bieten bestes Futter für die Rinder, was sich auf Milch- und Fleischqualität auswirkt.

Ortsnahe Schlachtungen gewährleisten wenig Stress für die Tiere – will heißen: erstklassiges Fleisch.

Rückblick

Vorsitzender Benedikt Schmidt erinnerte in der Hauptversammlung der Weide- und Forstgemeinschaft Raich im Gasthaus Adler an die Wetter-Probleme im Jahr 2018 und sprach die Trockenheit sowie die Stürme an. Das Futter für die Tiere wurde knapp und im Wald musste reichlich „Käferholz“ geschlagen werden – mit gravierenden Auswirkungen auf den Holzpreis. Schriftführerin Marion Meyer und Rechner Günter Andris gaben einen Rückblick auf das vergangene Jahr, wobei deutlich wurde, dass Anschaffungen, Nutzung und Reparaturen von Geräten einen wesentlichen Teil der Aktivitäten ausmachen.

Finanzen

Die Kassenprüfer, Dietmar Garni und Rolf Schmidt, belegten die einwandfreie Kassenführung; in den nächsten beiden Jahren übernimmt Hansjörg Kropf diese Aufgabe von Rolf Schmidt.

Ortsvorsteherin Sigrid Fricker nahm die Entlastung des Vorstands vor, die einstimmig erteilt wurde.

Ausblick

Wichtiges Thema der Versammlung war der Erhalt der ortsnahen Schlachthäuser - unabdingbar für Tierwohl und Fleischqualität. Das Schlachthaus in Langensee - so der Wunsch der Gemeindeverwaltung – solle, wenn möglich, von den Weidegemeinschaften betrieben werden.

Das Schlachthaus wird von Elbenschwand und Raich genutzt, die sich die Kosten teilen müssten. Diese wären unberechenbar, so Benedikt Schmidt – und damit eine große Bürde für die Landwirte.

Regionalität

Die Frage nach der Regionalität wurde gestellt: die Hinterwälder und Vorderwälder Rinder, die im Kleinen Wiesental auf der Weide stehen und ortsnah geschlachtet werden, sind ein Aushängeschild der Region, das Fleisch ist einzigartig in der Qualität – und ganz im Sinne des Biosphärengebiets. Warum, so die Anwesenden, solle ausgerechnet hier der Rotstift angesetzt werden? Ihm sei es wichtig, dass es dem Vieh gut geht, so Schmidt – und dies schließe den kurzmöglichsten Transport ein.

Ebenso von der Gemeinde kam die Idee, eventuelle Mieteinnahmen durch gemeindeanteilige Flächen in den Weideschuppen der einzelnen Dörfer des Kleinen Wiesentals zu gewinnen, also auch in Raich. Grundbedingung für weitere Diskussionen darüber ist die Vorlage der gültigen Verträge.

Mulcher

Gesprochen wurde über das variable Mulchgerät – das unter anderem zur Freihaltung von Wiesenrändern und Angrenzungen an Wald zum Einsatz kommt und mit Unterstützung des Biosphärengebiet-Zuschusses angeschafft wurde.

Der Mulcher kann künftig nicht mehr zu demselben günstigen Preis verliehen werden wie bisher, um die Kosten des Gerätes decken. Nicht zufrieden waren die Anwesenden mit dem Miststreuer, bei dem Reparaturen fällig sind. Eine Diskussion über eine Neuanschaffung fand statt. Da die ungefähren Kosten für ein neues Gerät bei etwa 10 000 Euro liegen, wurden Vor- und Nachteile genau abgewogen - zumal es nur noch drei Landwirte gibt, die das Gerät nutzen. Die Mehrheit stimmte dann dafür, dass das Gerät nochmals grundlegend repariert wird.

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