Hausen im Wiesental Gebührenerhöhung zähneknirschend beschlossen

Markgräfler Tagblatt
Die Gebühren für Wasser und Abwasser werden in Hausen wohl auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Beträge für Wasser und Abwasser steigen / Kosten für Regenüberlaufbecken werden auf Verbraucher umgelegt

Hausen (jab). Die Schmutzwassergebühren in Hausen steigen ab Januar um 38 Cent auf 2,12 Euro je Kubikmeter. Für Niederschlagswasser werden je Quadratmeter versiegelter Fläche künftig 82 Cent (gegenüber 55 im Vorjahr) fällig.

Auch für die nächsten Jahre ist die Tendenz weiter steigend: In Stufen werden die Schmutzwassergebühren über die nächsten fünf Jahre hinweg um insgesamt etwa zwei Euro pro Kubikmeter steigen. Der Gemeinderat beschloss die erste Stufe der Erhöhungen am Dienstag zähneknirschend, aber einstimmig.

Wie im Gemeindehaushalt so schlägt auch bei den Abwassergebühren für die Bürger der Bau der beiden Regenüberlaufbecken für insgesamt 3,8 Millionen Euro ins Kontor. Diese Kosten nämlich müssen auf die Nutzer umgelegt werden, erklärte Kämmerer Jörg Jost.

Vor diesem Hintergrund müssten die Gebühren laut Jost eigentlich noch stärker steigen. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren eine Überdeckung (sprich: die eingezogenen Gebühren lagen über den tatsächlichen Kosten). Indem diese zu viel gezahlten Gebühren nun zurückgegeben werden, könne man die Erhöhungen ein wenige sanfter gestalten.

Gemeinderat Hans-Dieter Eichin (Freie Wähler) zeigte sich „äußerst erschreckt“ über die Erhöhung – gerade angesichts dessen, dass das aktuelle Gebührenplus ja nur der Einstieg sei.

Bürgermeister Martin Bühler indes verteidigte die Großinvestition: „Wir wollten die Regenüberlaufbecken nicht. Aber wir waren gesetzlich zum Bau verpflichtet.“ Tatsächlich habe die Gemeinde diese Aufgabe bereits lange Zeit vor sich hergeschoben; er selbst habe sie bereits geerbt, als er vor 18 Jahren ins Bürgermeisteramt kam. Zugleich erklärte Bühler, dass der Bau der Regenüberlaufbecken „inhaltlich hundert Prozent richtig“ gewesen sei. Diese haben die Aufgabe, bei starkem Regen den ersten Schwall an Wasser aufzufangen und zurückzuhalten, bis die Kläranlage in Steinen genügen Kapazitäten hat, um das Wasser zu klären. Dieser Schwung an Wasser nämlich ist besonders verschmutzt, da dabei große Mengen dessen mitgeschwemmt werden, was auf den öffentlichen Flächen, auf Straßen und Dächern an Verunreinigungen lagert. „Der Dreck der ersten Viertelstunde muss in das Auffangvolumen (650 Kubikmeter) hinein“, erklärte Bühler.

In der Vergangenheit habe man zwar Ausgleichsvolumen in Steinen angemietet – das aber war eine rein „rechnerisches Konstrukt“, so der Bürgermeister: Tatsächlich wurde ein großer Teil des Hausener Regenwassers ungereinigt direkt in die Wiese geleitet. Vor diesem Hintergrund seien die Regenüberlaufbecken auch aus Umweltsicht und für sauberes Trinkwasser zwingend erforderlich gewesen.

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