Hausen. Heimito von Doderers „Sieben Variationen über ein Thema von Johann Peter Hebel“ stehen im Mittelpunkt einer Veranstaltung, die am Samstag, 10. Oktober, um 19 Uhr im Hebelhaus stattfindet.
Kultur: Doderer und Hebel im Hebelhaus
Hausen. Heimito von Doderers „Sieben Variationen über ein Thema von Johann Peter Hebel“ stehen im Mittelpunkt einer Veranstaltung, die am Samstag, 10. Oktober, um 19 Uhr im Hebelhaus stattfindet.
Als Heimito von Doderer seine „Sieben Variationen“ schrieb, war Johann Peter Hebel zwar bereits seit 100 Jahren tot, sein Werk jedoch nach wie vor lebendig. Es sind Geschichten mit einer bemerkenswerten Haltbarkeit. Der junge Wiener Autor, der sein Schaffen stets als experimentell verstand und neue literarische Formen ausprobierte, fand in Hebels Erzählen, das er wohl als ebenso meisterlich wie modern empfand, eine Leistung, an die er anknüpfen wollte. Sein Ansatz war eine von der Musik inspirierte Annäherungsweise, etwa in der Art von Brahms’ „Variationen über ein Thema von Robert Schumann“ oder Regers „Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart“. Das von ihm gefundene Thema, Hebels Kalendergeschichte „Tod vor Schrecken“ nimmt bei Doderer freilich einen ganz erstaunlichen Weg. Ob Hebel das gefallen hätte, ist schwer zu sagen, auf jeden Fall aber hätte er sich durch diese späte Reverenz bestätigt fühlen können.
Musikalische Premieren nach dem Tod des Komponisten gibt es oft. Als literarische Uraufführung gilt hingegen der Erstdruck eines Werkes. Doderer hat jedoch mit seinen „Sieben Variationen“ (und nicht anders als bei seinen „Divertimenti“) ohne Frage einen Hör-Text geschrieben, der nun, mehr als 50 Jahre nach seinem Tod, erstmals als solcher öffentlich aufgeführt wird. Die Lesung wird durch musikalische Intermezzi und einführende Erläuterungen begleitet. Nur mit vorheriger Anmeldung unter LNakladal@hausen-im-wiesental.de oder Tel. 07622/6873-23. Der Eintritt kostet zwölf Euro (Abendkasse).