Hausen im Wiesental Grundschulkeller geeigneter Ort für Wärmezentrale

(chs)
Der Gemeinderat stimmte für die Änderung des Bebauungsplans „Unterdorf“. Er umfasst von der Fläche her mehr als die Hälfte des Rechtecks, das von den Straßen Gänsackerstraße (Bild), Bergwerkstraße und Torstraße gebildet wird. Kleine Gewerbebetriebe (kleine Geschäfte oder ähnliches) dürfen sich dort auch ansiedeln. Foto: Christoph Schennen

Gemeinderat: Bürger sollen sich melden, wenn sie ihr Haus ans Nahwärmenetz anschließen wollen.

Hausen - Im Gebiet „Bürgerzentrum“ soll ein Nahwärmenetz eingerichtet werden. Eine Projektgruppe begleitet die Ausschreibung. Sie hat sich bisher viermal getroffen. Überlegt wurde, wo man die Wärmezentrale einrichten könne. Mehrere Standorte kämen dafür in Frage, so Christian Kaiser von der Energieagentur Südwest in seinem Bericht im Gemeinderat.

Die Gruppe ermittelte den Keller der Grundschule als bevorzugten Standort. Er sei dafür aufgrund seiner zentralen Lage im Wärmenetz und aufgrund der kürzeren Leitungswege im Vergleich zu anderen Standorten besonders gut geeignet.

Die hohe Versorgungssicherheit für die Nahwärmeabnehmer sei durch die Kombination mit einem Erdgas-Spitzenlastkessel oder einem Blockheizkraftwerk garantiert.

Die bevorzugte Wärmeerzeugung erfolge über Holzpellets, die in einem 52 Quadratmeter großen Pelletlager aufbewahrt würden. Das Fassungsvermögens dieses Lagers betrage 32 Tonnen Pellets.

Ans Nahwärmnetz anschließen lassen

Die Anlieferung kann mit unterschiedlichen Fahrzeugen erfolgen, unter anderem mit einer Zugmaschine oder einem Sattelauflieger. Die maximale Liefermenge von einer Zugmaschine betrage 14 Tonnen, ein Sattelauflieger habe ein Fassungsvermögen von 18 Tonnen. bei letzterem seien nur 19 Lieferungen pro Jahr notwendig, wohingegen eine Lieferung mit der Zugmaschine 24 Lieferungen pro Jahr notwendig machen würden. Der LKW würde, während er die Holzpellets in das Lager befördere, auf der Straße stehen.

„Der Teilnahmewettbewerb startet noch vor den Sommerferien“, so Kaiser. Im Spätsommer sollen dann die Vergabeunterlagen versendet werden, und die vorausgewählten Bieter werden laut Plan zur Angebotsabgabe aufgefordert. Kaiser rechnet damit, dass die Planung und der Bau des Nahwärmenetzes im Frühjahr beziehungsweise im Sommer 2020 erfolgen.

Die Bürger sollten sich überlegen, ob sie ihr Haus nicht auch an das Nahwärmenetz anschließen lassen. „Für uns ist es wichtig zu wissen, wie hoch das Interesseam Nahwärmenetz vonseiten der Bürger ist“, so Kaiser. Eine Mitteilung verpflichte zu nichts; einen Wärmeliefervertrag schließe man erst mit dem Betreiber ab.

Wilhelm Libor (SPD) begrüßte das Vorhaben - auch vor dem Hintergrund, dass man Gas zum Beispiel aus Rußland importieren müsste und man nicht wisse, wie sich die Abhängigkeit von den russischen Lieferungen entwickele. Libor hat ausgerechnet, ob sich ein Nahwärmeanschluss für ihn lohnt. In seinem Haus mit 600 Quadratmeter Wohnfläche gebe es eine Ölheizung. Ersetze er diese durch eine Nahwärmeversorgung, hätte er die gleichen Kosten wie bisher. Nahwärme macht für ihn also Sinn, zumal seine Ölheizung auch schon 25 Jahre auf dem Buckel hat.

Bebauungsplan Unterdorf

Einstimmig beschlossen wurde die Änderung des Bebauungsplans „Unterdorf“ im beschleunigten Verfahren (Paragraf 13a Baugesetzbuch). Ohne die Planungsänderung müssten die noch unbebauten Grundstücke - es sind vier von 17 - zwingend gewerblich genutzt werden, heißt es von Seiten der Verwaltung.

In den letzten 30 Jahren habe es aber keine Anfragen nach gewerblichen Objekten in Hausen gegeben, so Bürgermeister Martin Bühler. „Das Gebiet hat sich so entwickelt, dass eine Gewerbeansiedlung dort keinen Sinn macht“, fügte er hinzu. Außerdem gebe es eine hohe Nachfrage nach Wohnraum in Hausen. Mit den planerischen Fachleistungen zur Änderung des Bebauungsplans „Unterdorf“ beauftragte der Gemeinderat ein Planungsbüro aus Wehr.

Forstliche Dienstleistungen

Bei einer Enthaltung und einer Neinstimme wurde auch der Abschluss eines Vertrags über forstliche Dienstleistungen zwischen der Gemeinde und dem Landratsamt Lörrach beschlossen. Die Kosten für die forstlichen Dienstleistungen erhöhen sich dadurch um jährlich 5909,10 Euro.

Bisher zahlte das Hebeldorf einen Forstverwaltungskostenbeitrag in Höhe von 9080,11 Euro.

Die Einstellung von eigenem Fachpersonal lohnt sich aufgrund der geringen Fläche an Gemeindewald (160 Hektar) nicht. Außerdem kann die Betreuuung des Gemeindewalds durch den Vertragsabschluss im bisherigen Umfang fortgeführt werden.

Der Vertrag hat eine Laufzeit von drei Jahren ab dem 1. Januar 2020.

Vergabe Gewerke Kindergarten-Sanierung

Bei zwei Nein-Stimmen wurde auch die Vergabe der Gewerke „Putz- und Stuckarbeiten“ und „Tischlerarbeiten“ neschlossen. Für erstere bekam eine Firma aus Aldingen den Zuschlag, während eine Firma aus Schlächtenhaus sich erfolgreich für die Erledigung der Tischlerarbeiten bewarb. Planer Harald Klemm berichtete über den Baufortschritt: „Der Rohbau ist fast fertig. Demnächst werden die Fenster eingebaut. Die Vergabe der Gewerke ist auch erfolgt mit Ausnahme der Gartenanlage. Allerdings erhöhen sich die Kosten um fünf Prozent. Das ist überschaubar.“ Der Anstieg sei auf die Kostensteigerung bei den Brandschutzmaßnahmen zurückzuführen, so Klemm.

Pkw-Stellplatzanlage

Einstimmig ermächtigte der Gemeinderat die Gemeindeverwaltung, die Vergabe der Arbeiten für die Pkw-Stellplatzanlage beim Regenüberlaufbecken Baldersau an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben. Dort werden 26 Stellplätze vor allem für die Erzieherinnen und die Lehrer der Grundschule geschaffen. Parken darf man dort montags bis freitags nur dann, wenn man eine Parkberechtigung der Gemeinde bekommt. Die Maßnahme soll im Herbst realisiert werden, die Baugenehmigung vom Landratsamt Lörrach liegt bereits vor.

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