Auf der von ihm betreuten Webseite „Literaturland Baden-Württemberg“ findet sich die auf 120 Hefte angewachsene bibliophile Reihe „Spuren“, die Schmidt herausgibt. Das Heft Nr. 90 „Johann Peter Hebel und der Belchen“ (2011), das schnell vergriffen war und bereits in zweiter Auflage erschienen ist, thematisiert die beiden für die damalige Zeit ungewöhnlichen Bergwanderungen des Dichters.
Thomas Schmidt hat auch literarische Radwege mit dem schönen Titel „Per Pedal zur Poesie“ konzipiert. Radweg Nr. 6 führt von Lörrach, ausgehend vom dortigen Hebeldenkmal, das Wiesental hoch über Schopfheim nach Hausen und rüber zum Rhein bis in die Scheffel- und Trompeterstadt Bad Säckingen. Diese literarische Fahrradtour hat Thomas Schmidt selber schon acht Mal unternommen.
Dieses Jahr hält den Literaturfachmann indes nicht so sehr Hebel, sondern Hölderlin auf Trab. Schmidt ist Koordinator des Hölderlin-Jubiläumsjahrs zum 250. Geburtstag des Dichters, das im Schatten der Corona-Krise steht und ins nächste Jahr verlängert wird. Zur Zeit arbeitet Schmidt unter anderem an einer Mörike-Ausstellung. Auch bundesweite Projekte tragen seine Handschrift. So hat er das Haus von Hermann Hesse in Gaienhofen gestaltet, das Haus von Ernst Jünger kuratiert und ist beim Goethe-Haus in Weimar beratend tätig, ebenso beim Karl-May-Museum nahe Dresden.
Die Auszeichnung mit der von der Gemeinde Hausen verliehenen Gedenkplakette findet Schmidt „ganz wunderbar“. Zwar bekomme er viel „positives Feedback“ für seine Arbeit im Land, vor Ort und überregional, aber Johann Peter Hebel sei ihm so ein wichtiger Autor, „da bin ich auch mit dem Herzen dabei“.
Als er die Nachricht von Bürgermeister Martin Bühler übermittelt bekam, habe er sich „ungemein gefreut“: „Ich wüsste gar nicht, worüber ich mich mehr freuen könnte als über die Hebelplakette.“ Dass die Arbeit am Hebelhaus anerkannt wird, und nach zehn Jahren noch so nachhaltig wirke, sei sehr schön: „Diese Auszeichnung ist mir sehr viel wert, weil sie zeigt, dass unsere Arbeit Früchte trägt“.
Während die Verleihung des Hebelpreises auf Mai 2021 verschoben ist, soll die Hebelgedenkplakette bei einer gesonderten Veranstaltung im Herbst dieses Jahres überreicht werden – je nach den dann bestehenden Regelungen für Veranstaltungen. Am liebsten würde der Geehrte ein Gespräch mit Literaten und früheren Plakettenträgern wie Markus Manfred Jung machen: „Ich bin zu allem bereit“, sagt Thomas Schmidt, der auch noch andere, persönliche Pläne in Hausen hegt.