Hausen im Wiesental In acht Tagen Toskana durchstreift

Markgräfler Tagblatt
Die Reisegruppe des Schwarzwaldverein Hausen vor dem Davidsdenkmal auf dem Michelangelo-Platz in Florenz. Foto: Klaus Brust Foto: Markgräfler Tagblatt

Vereine: Schwarzwaldverein Hausen verbrachte einige lehrreiche Tage in Italien

Die Toskana, eine hügelige Landschaft mit Pinien, Säulenzypressen, Olivenbäumen und Weinreben im Herzen Italiens, war Ziel des Schwarzwaldvereins (SWV) Hausen.

Von Klaus Brust

Hausen. Von Pfingstsonntag an wurde die historisch geprägte Kulturlandschaft und das Kernland der Renaissance erkundet.

Alle 50 Teilnehmer waren voll des Lobes über das Programm, das der erfahrene Organisator und Italienkenner Charly Lo Giudice zusammengestellt hatte, dazu die ausgewählten Stadtführer persönlich kannte und mit dem Hotel in Volterra eine Unterkunft mit einer ausgezeichneten Küche gebucht hatte.

Die 13. Reise von Charly Lo Giudice rundete die erste im Jahr 2002 ab, denn auch sie führte in die Toskana, damals mit ausgedehnten Wanderungen. Dieses Mal lag der Schwerpunkt auf Besichtigungen; mit dem Bus wurden insgesamt 2 578 Kilometer zurückgelegt.

Sehenswerte Städte

Die erste Stadtbesichtigungen führte die Senioren nach Florenz, die als „Wiege der Renaissance“ gilt.

In Florenz wirkten bedeutende Künstler wie Leonardo da Vinci, Michelangelo und Galileo Galilei. Sie wurden unterstützt von den Medicis.

Die Ponte Vecchio, die Brücke über den Arno mit ihren Schmuckläden, die Uffizien, der Dom, die Franziskanerkirche Santa Croce und die Marmorstatue des David (Kopie) an der Frontseite des Palazzo Vecchio wurden besichtigt. Mit einem herrlichen Blick über die Stadt vom Palazzo Michelangelo wurde Abschied genommen von Florenz.

Mittelalterliches Manhattan

Von Regengüssen über Siena ließ sich die Wiesentäler Gruppe nicht abhalten. Sie sah den mittelalterlichen Charakter der italienischen Gotik und hörte einiges aus dem Leben der Heiligen Katharina, die hier 1347 geboren wurde. In der Dominikanerkirche ist ihre Kopfreliquie aufbewahrt. Sie ist Schutzpatronin Italiens (seit 1939) und Europas (seit 1999).

In San Gimignano, dem „mittelalterlichen Manhattan“, beeindruckten die 14 Geschlechtertürme und die mächtigen Paläste.

Vor der Haustüre des Hotels liegt Volterra mit seiner ausgedehnten Festung, die von den Medicis erbaut wurde. Sie dient heute als Staatsgefängnis. Interessanter waren die etruskischen Spuren in der Stadt mit der sieben Kilometer langen Ringmauer, das einzige erhaltene Tor, die „Porta all’ Arco“ aus dem vierten Jahrhundert vor Christus, und die römischen Ausgrabungen mit dem Amphitheater aus der Zeit des Kaisers Augustus. Ferner ist die Stadt eine der wenigen Orte in Europa, wo noch Alabaster abgebaut wird; eine Besichtigung einer Werkstätte mit Ausstellungen war ein Muss.

Besichtigt wurden auch Lucca und Pisa. „Der kleine Vatikan der Toskana“ wird Lucca genannt, was 99 Kirchen und Kapellen bezeugen: Erst in den vergangenen 25 Jahren haben die Touristen auch dieses Kleinod der Toskana mit seiner vollständig erhaltenen Stadtmauer und den Festungswerken entdeckt und schauen gerne am Denkmal von Giacomo Puccini vorbei, dem bekannten italienischen Komponisten.

Die Zahl der Stadtführer stieg in einem Vierteljahrhundert von zehn auf nahezu 400. Unübertroffen und weltbekannt ist natürlich Pisa, die Stadt des Schiefen Turms, mit einer Höhe von 56 Metern, mit sieben Etagen und einem Glockenturm, der Piazza dei Miracoli, dem Dom, dem Baptisterium und der Friedhofsanlage. Alle Stadtführer hatten ein umfassendes geschichtliches Wissen. Sie wussten die Sehenswürdigkeiten ins rechte Licht zu rücken. Besonders erwähnt sei aber Roberto Bello, der zwölf Sprachen beherrscht, mit einem feinen Humor ausgestattet ist und die Feindschaft zwischen Florenz und Pisa trefflich glossierte.

Zwei Ausflüge

Große Abwechslung bot die drittgrößte Insel Italiens, das 28 Kilometer lange und 18 Kilometer breite Eiland Elba. Begünstigt durch das milde Klima wachsen immergrüne Pflanzen, die Macchia, so dass der Nationalpark „Toskanisches Archipel“ eingerichtet wurde. Erkennungszeichen ist die seltene Möwenart der Welt, die Korallenmöwe. Zu erfahren war auch, dass die Einwohner Elbas Napoleon Bonaparte immer noch verehren und ihn 2014 zum 200. Jahrestag seiner Landung mit mehr als 135 Veranstaltungen feierten. Glanzlicht der gesamten Reise war zweifelsfrei der zwölf Kilometer lange klimabegünstigte Küstenstreifen nördlich von La Spezia, die Cinque Terre. Zu Fuß, per Bahn und Schiff wurden die malerischen Dörfer Monterossa, Vernazze, Corniglia, Manarola und Riomaggiore bestaunt, auch der Wanderweg „Via dell’Amore“; allerdings gab es an allen Stationen eine Unmenge von Touristen.

Besonderheiten

Kleine Extras machen Unternehmungen mit dem Schwarzwaldverein Hausen sehr liebenswert. Es gab zusätzlich Öl-, Wein- und Sektverkostungen, auf der Hin- und Rückfahrt üppige kalte Büffets; die Gruppe saß abends an der Bar zum „Sundowner“ beisammen und es wurden Wein- und Wanderlieder aus einem speziell angefertigten Liederbuch im Eigenverlag gesungen. Und es war Zeit, um Gespräche im Kreis der Schwarzwaldvereinsfamilie zu führen. Den Dank an die Hauptverantwortlichen, Organisator Charly Lo Giudice, seine Lebenspartnerin Julia Pohl und den umsichtigen Busfahrer Martin Moser, fasste der Vorsitzende des SWVs, Benno Gessner, in passende Worte. Er übergab einige Präsente auch an das Personal des Hotels. Auch diese Fahrt geht in die Annalen des SWV ein.

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