Hausen im Wiesental Kinder treten in das Rampenlicht der Manege

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Gemeinsam geht’s am besten: Zum bunten Zirkusprogramm gehörte auch die menschliche Pyramide. Foto: Gudrun Gehr

Schulprojekt: Projektzirkus Montana hat mit der Sprachheilschule und der Grundschule zwei Tage geprobt

Hausen (ggw). Die 175 Schüler der landkreisweit tätigen Sprachheilschule und der Grundschule Hausen fieberten ihrem Auftritt in der Manege des Projektzirkus Montana entgegen. Tatsächlich war alles von langer Hand geplant: Die stellvertretende Schulleiterin der Sprachheilschule, Alexandra Kilb, ist mit ihren Schulkindern als Stammgast gut bekannt mit dem Weihnachtszirkus Montana, der alljährlich in Lörrach gastiert. Seit nunmehr vier Jahren präsentiert sich der Zirkus auch als Projektzirkus für Grundschulkinder. Allerdings musste der vereinbarte Besuch des Zirkus aus bekannten Gründen mehrfach abgesagt werden.

Nun war es am Donnerstag endlich so weit: Das blau-gelbe Zirkuszelt war seit Tagen aufgebaut und es duftete verführerisch aus allen (Zirkuszelt)-Ritzen nach Popcorn. Zur Auswahl standen auch Zuckerwatte und Nachos. Die „Slush“-Maschine produzierte buntes Trinkeis auf Hochtouren. Eine lange Schlange von Eltern, Großeltern und Freunden der angehenden kleinen Zirkusstars bildete sich vor dem Eingang, und das Zelt füllte sich bis zum letzten Platz. Die kleinen Artisten in ihren fantasievollen Kostümen wuselten zunächst kreuz und quer, folgten aber diszipliniert dem Wink ihrer Gruppenleiter zur Sammelstelle.

Tüchertanz zum Auftakt

„Manege frei“ hieß es zur Eröffnung mit einem Tanz mit illuminierten Tüchern. Die Zauberer-Gruppe ließ verschwundene (Spielzeug)-Hasen und -Rüben unter lautem Szenenapplaus mit großem Spaß wieder auftauchen. Die Gruppe der Clowns betätigte sich ebenfalls als Zauberkünstler und beschwor einen mutmaßlich leeren Eimer mit lauten „Magie“-Rufen. Zunächst erfolgte keine Reaktion aus dem Eimer, schlussendlich zauberten sie unter dem Gelächter der Gäste eine große Haushaltsflasche der gleichnamigen Speisewürze „Maggi“ hervor.

Bunte Zirkusakrobatik

Zahlreiche Attraktionen querbeet aus der Zirkuswelt wurden dem amüsierten Publikum mit tatkräftiger Unterstützung der Helfer aus dem Montana-Team und der Lehrerschaft geboten. Elegante Darbietungen auf dem Drahtseil durch die kleinen Zirkusprinzessinnen und -Prinzen gab es, teilweise mit verbundenen Augen wurde vor- und rückwärts gelaufen. Balletttänzerinnen bezauberten die Zuschauer, eine Gruppe Feuerschlucker hielt das Publikum in Atem. Die Hausener Schüler verwandelten sich in Fakire und nutzen barfuß das Nagelbrett als Standfläche oder als Auflagefläche für den Oberkörper. In luftiger Höhe boten kleine Trapezkünstler sitzend oder hängend, alleine oder zu zweit, ihre frisch erlernten Künste dar.

Die Clowngruppe verblüffte die Gäste: Ihnen gelang es, in der Manege vier kräftige Herren aus dem Publikum in der Luft schweben zu lassen, nachdem ihnen die Sitzgelegenheiten entzogen wurden. Auch die kleinen Tauben-Dompteure präsentierten Darbietungen mit ihren Tieren. Jongleure und Hula-Hop-Tänzerinnen erstaunten die Besucher. Die kleinen Artisten, welche ihre Auftritte mit sichtlichem Spaß absolvierten, durften sich zum Abschied in der Manege nach dem rund zweistündigen Programm über ihre gelungenen Auftritte freuen und sich hier nochmals stolz präsentieren. Die Kinder erhielten einen langen und donnernden Beifall.

Begeistertes Publikum

Bürgermeister Martin Bühler war begeistert und sagte: „Etwas Schöneres hättet ihr gar nicht machen können. Die Gemeinde spendet für die Kostüme einen Betrag von 200 Euro“. Alexandra Kilb erklärte, dass die Kinder gerade einmal zwei Tage Übungszeit zur Verfügung hatten, am Vortag erfolgte die Übergabe der Kostüme durch den Zirkus. Sogar am Morgen des heiß ersehnten Auftritts musste noch Unterricht erfolgen. Die Zirkus-Montana-Betreiber Manuel und Sandra Frank zitierten das Credo vieler Zirkusschaffender: „Zirkus ist der einzige Ort der Welt, wo man mit offenen Augen träumen kann.“

Wichtig ist beiden, Kinder in die Welt des Zirkus zurückzuführen, der in den vergangenen Jahren durch die modernen Medien an Attraktivität verloren hat. Ein weiteres Ziel der Zirkusprofis ist es, Kinder durch ihre bejubelten Auftritte selbstbewusster zu machen und auch Disziplin zu vermitteln. Schulleiterin Alexandra Kilb sagte: „Gerade Kinder der Sprachheilschule, die es wegen Sprachschwierigkeiten besonders schwer haben, sollen Gelegenheit erhalten, einmal im Rampenlicht zu stehen“.

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