Hausen im Wiesental Kleintierzuchtverein vor dem Aus

Markgräfler Tagblatt
Kaninchenausstellungen wird es wohl in Hausen nicht mehr geben.Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Vereine: Hausens Kaninchenzüchter sehen keine Perspektive / Auflösungsversammlung am 4. Dezember

Gedrückte Stimmung herrschte am Freitagabend im Hasenheim bei der Generalversammlung der Hausener Kleintierzüchter: Die neun Anwesenden beschlossen, die Auflösung des Vereins in die Wege zu leiten.

Hausen (jw). Vorsitzender Dieter Weniger kündigte in seinem Jahresbericht an, dass es an diesem Abend darum gehe, die Auflösung zu beschließen. Bereits im vergangenen Jahr habe man überlegt, wie es weitergehen solle, doch eine Besserung sei nicht eingetreten. Mit „Ach und Krach“ habe man die Veranstaltungen (Herbstschau und Mai-Schenke) über die Bühne gebracht, so der Vorsitzende.

Wie sich im Verlauf der Versammlung herausstellte, sind es wohl mehrere Komponenten, die gegen eine Aufrechterhaltung des Vereinslebens sprachen.

Finanzen

Lediglich kleine Gewinne erbrachten die Veranstaltungen im Jahr 2019, wie aus dem Kassenbericht von Iris Weißenberger-Weniger hervorging. Insgesamt schloss die Kasse mit einem Minus ab. Allein mit den Ausgaben für den Unterhalt des Vereinsheims stieß man an Grenzen. Einen Ausgleich brachten auch die vergangenen Monate nicht, da die Anzahl der Vermietungen (nur vier) zurückgingen. Kassenprüfer Fritz Jekel, der mit Horst Knittel die Kasse prüfte, bestätigte eine übersichtliche Kassenführung.

Diskussion

Hatte schon der Vorsitzende den Rückgang der aktiven Züchter beklagt, ist auch von Seiten der Jungzüchter keine Fortsetzung eines funktionierenden Vereinslebens zu erwarten. Mitbedingt durch die Veränderung von schulischen Gegebenheiten bleibe immer weniger Zeit für ein solches Hobby, wie der Jugendwart erklärte.

Nachdem das Vorstandsteam im Frühjahr die Situation beraten hatte, war man an Bürgermeister Martin Bühler herangetreten. Bühler berichtete in der Versammlung, dass das Vereinsleben nicht nur coronabedingt gelitten habe; vieles hänge mit dem Betreiben des Vereinsheims zusammen, auch sei die Kleintierzucht ein gesellschaftliches Thema.

Die Vorstandschaft habe sich dem schwierigen Thema gestellt, man habe gemeinsam überlegt, was zu tun sei. Nachdem man die Satzung gemeinsam mit dem Kreisvorsitzenden durchgegangen sei, habe man feststellen müssen, dass der Vereinszweck „Förderung der Zucht“ nicht mehr gegeben gewesen sei. Zweck sei nicht, Veranstaltungen durchzuführen, um das Vereinsheim zu finanzieren. Man sah deshalb nur die Möglichkeit, den Verein aufzulösen.

Mehrheitlich per Handzeichen fassten die Anwesenden den schwierigen Entschluss für eine Auflösungsversammlung. Diese wurde auf den 4. Dezember terminiert. Hierbei ist dann eine Zweidrittelmehrheit der Mitglieder für eine Vereinsauflösung notwendig.

Bürgermeister Bühler informierte die Anwesenden, dass das verbliebene Vereinsvermögen nach Auflösung wegen Wegfall des Vereinszwecks an die Gemeinde gehe. Mit der weiteren Nutzung des 2500 Quadratmeter großen Geländes müsse sich der Gemeinderat befassen, es gebe vielfältige Möglichkeiten.

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