Vollmer appellierte dennoch an alle: „Spenden sind uns herzlich willkommen.“ Entgegen allen Widrigkeiten war es möglich, mit einem zu verschmerzenden Minus von zirka 3 000 Euro die Bilanz abzuschließen. Rolf Vollmer atmete auf: „Wir sind noch glimpflich davongekommen, aber dies soll für uns ein Warnsignal sein.“
Dieter Miss absolvierte seine letzte Hauptversammlung. Mit gemischten Gefühlen meinte er: „Hurra, wir leben noch.“
Und weiter: „Dass wir die zehn Jahre überlebt haben, hätte keiner gedacht.“ Sein Rückblick galt den vergangenen 3 000 Tagen, an welchen der Dorfladen als Zentrum des sozialen Miteinanders geöffnet war.
Für einen „Dankeschön-Lohn“ wurden von vielen Mitarbeitern 52 000 Stunden Arbeit verrichtet. Diese wurden von Ehrenamtlichen mit weiteren 26 500 Stunden unterstützt. Dieter Miss fasste zusammen: „Menschen dienten Menschen.“
In diesen fast 80 000 Stunden Arbeit wurden 2,6 Millionen Artikel verkauft und 2,7 Millionen Euro Bruttoumsatz erzielt. Innerhalb dieser zehn Jahre arbeiteten 32 Helfer im Dorfladen.
Miss fasste zusammen: „Seitdem der Laden existiert, weiß man, dass der Nachbar noch lebt.“ Helmut Grether bedauerte: „Die Alten tragen die Arbeit, und können bald nicht mehr. Und die Jungen haben andere Interessen.“
Ausblick
Weitere Diskussionen nahmen Vorschläge der Mitglieder ein, die Personalmisere zu beheben. Angeregt wurden Lohnerhöhungen des Personals, Sortimentsreduzierung, neue Shop-in-Shop-Konzepte oder die Erstellung eines Flyers für Touristen. Auch wurde überlegt, durch „Klinkenputzen“ Dorfbewohner des Kleinen Wiesentals auf ihre Bereitschaft zur Mithilfe anzusprechen.