Kritik an Hebels Werk: nicht bibelnah genug
137 Jahre später, das Werk war 1961 in London erschienen, sagten englische Herausgeber Hebel eine Betrachtungsweise nach, die mit moderner Ideen bemerkenswert übereinstimme. Mehrfach erhielt Hebel, er wurde gar von Goethe und Hesse geschätzt, im Lauf der Zeit den Vorzug vor namhaften Literaten. Freilich gab es auch Gegner: 1855 wurde das Werk als Schulbuch zurückgezogen. Es sei nicht bibelnah genug.
In Dänemark kam das Werk 1826 heraus. In der Schweiz im Kanton Graubünden erschienen zwei rätoromanische Ausgaben, etwa 1857 in Engadin und Oberland. In Italien erschien es 1828/29 sowie 1844 und 2020. In den Niederlanden 1847. In Spanien 2000, und in Florenz, Italien, 2020.
Beachtlich ist Vogt zufolge, dass sich keine Ausgabe in der deutschsprachigen Schweiz finde – hingegen es im Graubündner, also romanischen, Raum gleich mehrere gebe. „Anlass für weitere Studien“, so Vogt. Das Werk erschien letztlich fortlaufend über die beiden Jahrhunderte hinweg – vor allem in der Ära des Zweiten Weltkriegs. Kenner werten es als „geistliches Schatzkästlein“. Hebel selbst „suchte im Mensch die reine ungekünstelte Natur“. Sein schlichter Wunsch 1824 lautete: Möge das Büchlein gefallen.
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