Das Herzstück des Aufsatzes von Vogt bildet die „Sache mit Graubünden“ (Liselotte Reber-Liebrich). Zwei Jahre recherchierte er, grub sich in die Historie des Bündner Lands. „Das Tal der 150 Täler“, voller rätoromanischer Idiome, wo man sich untereinander kaum verstand. Der spätere Kanton – wo derzeit noch mehrere Spracharten kursieren. Für nachhaltige Ordnung, zumindest im Schulsystem, sorgte um 1850 ein neues Gremium.
Beschlossen wurde der Ankauf der Hebel‘schen Kinderbibel, sprich des Schulbuchs. Mehrfach erwähnte Vogt den spannenden Begleitaspekt, wie und warum die „Biblischen Geschichten“ ihren Siegeszug antraten. Die Antwort wies auf die Übersetzer hin, die einen gehörigen Anteil daran hatten. Etwa im Fall der spanischen Ausgabe, nur eine von insgesamt 40 Versionen. Ein deutscher Journalist widmete sich im Studium dem Spanischen, und nahm sich der Übersetzung an.
Die erfrischende Erkenntnis des Referats lautete, selbst Hebelanhänger seien über die Aktualität verwundert. Priestern werde heutzutage „der Hebel“ empfohlen, so Vogt. Hebel selber wünschte sich, dass die Geschichten ihren Wert behalten. Passend dazu galt 2017 und 2019 den Verlagen zweier Ausgaben eine Nachfrage, so Vogt.
Die Gunst des Publikums sicherte sich zudem Anna Hornburg aus Zell. Die Elfjährige trug mit Heidi Zöllner souverän den „Mann im Mond“ vor. Dass „Chinder so schön alemannisch spreche“ freute nicht allein die Vorsitzende, die weiter Hebels amüsant-weise Verse „Kannitverstan“ zum Besten gab. Siegfried Schmieg schilderte das „Unverhoffte Wiedersehen“, ein tragisches Los bergend, das Zündstoff zur Analyse bot – an die 20 Autoren versuchten sich an diesem Schicksal (Vogt). Entsprechend viel Gesprächsstoff bot sich zum Umtrunk als Ausklang.