Hausen im Wiesental Richtige Art der Umsetzung finden

Christoph Schennen
Jan Münster hat den Gemeinderäten vorgestern erklärt, was die Vorteile eines Contracting-Verfahrens sind. Mitte: Andrea Kiefer, rechts: Roland Schwald, der die Sitzung leitete. Foto: Christoph Schennen

Energieagentur Südwest erarbeitet nun Entscheidungsgrundlage für Wärmenetz-Realisierung.

Hausen - Der Hausener Gemeinderat von Hausen hat dem Vorschlag der Fraktionen und des Verwaltungs- und Finanzausschusses zur Besetzung des Gemeindewahlausschusses für die Kommunalwahl am 26. Mai zugestimmt.

Vorsitzende ist Andrea Kiefer, stellvertretender Vorsitzender Andreas Paul, Beisitzer sind Friedrich Jäkel, Karl-Heinz Kundlacz und Rolf Steinebrunner, stellvertretende Beisitzer Michael Brugger, Rolf Brutschin und Ulrich Röhr. Aufgabe des Wahlausschusses ist die Leitung der Kommunal- und Europawahlen und die Feststellung der Wahlergebnisse. Er entscheidet auch über die Zulassung der Wahlvorschläge. In der Regel ist der Vorsitzende dieses Gremiums der Bürgermeister. Weil Martin Bühler aber für den Kreistag kandidiert, kann er nicht als Vorsitzender fungieren. Weil Friedrich Jäkel und Andreas Paul nicht mehr bei den Gemeinderatswahlen kandidieren, können auch sie dem Gremium angehören.

Energieagentur Lörrach empfiehlt Contracting

Bürgermeister Martin Bühler hat festgelegt, dass für die Gemeinde Hausen ein Wahlbezirk gebildet wird, der Gemeindewahlausschuss gleichzeitig die Aufgaben des Wahlvorstandes wahrnimmt, und er hat die Mitglieder der Wahlorgane für die Kommunalwahl zu Mitgliedern für die Europawahl berufen. Wahllokal ist die Festhalle in Hausen.

Einstimmige Zustimmung gab es für den Vorschlag des Bauausschusses, die Energieagentur Südwest damit zu beauftragen, auf der Grundlage ihres Angebots vom 14. Februar (Auftragssumme: 35 822,57 Euro) die Ausschreibung und Vergabe des Wärmnetzes Bürgerzentrum zu betreuen und zu begleiten.

Die Gemeinderäte haben am Dienstag noch keine Entscheidung darüber getroffen, wie das Wärmenetz, das Bestandteil des Quartierskonzeptes Bürgerzentrum ist, realisiert wird. Die Energieagentur Südwest trägt nun alle Fakten zusammen und erarbeitet eine Entscheidungsgrundlage, anhand derer der Gemeinderat entscheidet, ob sie ein Contracting- oder ein Versorgermodell bevorzugt oder ob sie das Nahwärmenetz in Eigenregie realisiert. Beim Versorgermodell plant, finaziert, baut und betreibt der Versorger Wärmeerzeugungsanlagen und Netz und verkauft Wärme an die Gemeinde und weitere Kunden. Die Energieagentur Lörrach hat der Gemeinde aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und des wirtschaftlichen Potentials empfohlen, eine Ausschreibung mit Contracting durchzuführen.

Wärmenetz kann man auch selber bauen

Jan Münster (Energieagentur Südwest) informierte die Gemeinderäte über das Verfahren. „Die Gemeinde muss sich überlegen, was für sie die richtige Art der Umsetzung ist“, so Münster. „Ein Contractor ist ein Dienstleister, der das Projekt finanziert. Eine andere Lösung ist es, das Wärmenetz selber zu finanzieren und bauen zu lassen.“ Wer einen Contractor einbinde, bezahle einen höheren Wärmepreis, müsse aber keine große Investition tätigen, weil das Aufgabe des Contractors ist. Vorteilhaft sei es auch, mittelfristig Eigentümer des Netzes zu werden. Dann bestehe die Möglichkeit, selber als Versorger aufzutreten und der Abhängigkeit von einem Energieunternehmen zu entgehen. Das Contracting-Modell gewähre auch mehr Gestaltungsfreiheit bei der Durchsetzung von Werten wie Ökologie und Regionalität, so Münster. Und die Gemeinde könne den Standort der Heizzentrale festlegen. Auch der Bürger könne sich in den Prozess einbringen, wie das derzeit beim Nahwärmenetz in Bad Säckingen geschehe. Auf Nachfrage eines Bürgers erklärte Jan Münster, dass man wisse, wie hoch die Verbräuche von Kita, Schule, Turnhalle und Volkshochschule seien und man auch abschätzen könne, wieviele Bürger sich dem Nahwärmenetz anschließen. Harald Wetzel sagte: „Wir haben in Schule und Kindergarten Handlungsbedarf bei der Wärmeversorgung, und deswegen haben wir das Quartierskonzept gemacht.“ Die Ausschreibung soll spätestens im zweiten Quartal 2019 erfolgen, der Beginn der Bauarbeiten im Sommer 2020.

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