Hausen im Wiesental Schaurige Nächte für die Schlafenden

Christoph Schennen
Die „Kobolde“ sind: (vorne von links) Kim Formella, Emely Meiser, Jole König und David König. Hinten: Daniela und Armin Formella. Foto: Christoph Schennen

Fasnacht: Die „Niederberger Kobolde“ suchen noch weitere Mitglieder. Masken werden hergestellt.

Hausen - In der 196. Folge der „Drei Fragzeichen“ treibt ein grüner Kobold sein Unwesen und verbreitet Unruhe. Wenn es nach David König und seinen Mitstreitern geht, soll das in Hausen demnächst auch so sein.

Am Samstag haben sich die „Niederberg Kobolde“ erstmals nach ihrer Gründungsversammlung getroffen. Am 23. März hatten David König, Jole König, Armin Formella, Daniela Formella, Emely Meiser, Kim Formella und Cindy Palatini beschlossen, einen neuen Fasnachtsverein zu gründen.

Zum jüngsten Treffen kamen sechs der sieben Gründungsmitglieder. Alle „Kobolde“ haben bislang schon aktiv Fasnacht gemacht und finden die Idee gut, etwas Neues zu kreieren. Auch die Einbindung von Kindern in den Verein ist ihnen wichtig. „Es ist schwierig, sich mit Kindern anderen Fasnachtsvereinen anzuschließen“, sagt Jole König. Mit der Figur des „Kobolds“ berufen sich die Hausener auf die Legende, derzufolge die Niederberger Waldgeister das Eisen liebten, das in Hausen einst produziert wurde. „Sie liebten es, wie sich Eisen anfühlte und waren fasziniert von seinem Gewicht“, heißt es in dem Manifest, das auf der Homepage des Vereins zu finden ist.

Das Eisenwerk brachte dem Dorf einen wirtschaftlichen Aufschwung mitsamt Zuzug von Arbeitern und Waldabholzung, was die Waldwesen missbilligten. Sie nahmen Rache. „Den Arbeitern fehlten immer öfter Werkzeug, die Ausbeute an Eisen wurde geringer und die Nächte für die Schlafenden ebenfalls schauriger“, heißt es weiter. Mit der Stillegung des Werks 1865 verließen die auswärtigen Arbeiter das Dorf, die Kobolde wurden gemütlicher und gerieten in Vergessenheit.

Die Fasnächtler wollen diese Kobolde nun aus der „Versenkung“ holen. Sie werden in der Fasnachtszeit wieder durch die Gegend streifen, striezeln und dem Menschen Streiche spielen, verspricht der Verein.

Maske vom Horrorwäber

Wer die Entwürfe zur „Kobold“-Gestalt betrachtet, in die sich die Hausener Fasnächtler in der „fünften Jahreszeit“ verwandeln, darf sich auf die Neulinge freuen.

Ohren und Haut des Kobolds sind grün, was eine sehr beliebte Farbe für verrückte Wesen ist - man denke nur an „Shrek“ oder „Hulk“. Die Hausener „Kobolde“ tragen wie ein Zimmermann eine Cordhose, ein schwarzes Hemd auf dem ihr Logo eingestickt ist und einen anthrazitfarbenen Wollfilzmantel. Das Haupt wird bedeckt von einer Gugel, einer närrische Mütze mit zwei Aussparungen für die langgestreckten Ohren. Dann sieht man noch Mondsicheln, ein Element, das auch im Logo wieder auftaucht. Die Schriftzug „Niederberg Kobolde“ zerfließt etwas, was wiederum eine Referenz ist an blutrünstige Filme, bei denen der Titel wie das Wachs bei einer Kerze senkrecht abläuft. Aus dem Mund ragen spitze Zähne, in der Gesichtsmitte prangt die Hakennase. Der Kobold ist das männliche Pendant zur Hexe und ziemlich furchteinflößend. Die Augen werden mit LED-Lichtern angeleuchtet.

Die Masken werden derzeit von „Horrorwäber“, einem Maskenkünstler aus Lörrach, hergestellt, das Artwork des Vereins stammt von Achim Wüst.

Bei der Fasnachtseröffnung am „Elften Elften“ wollen sich die „Kobolde“ erstmals im Kostüm vorstellen. Geplant ist auch eine Beteiligung an Umzügen in der Regio, der Besuch von Fasnachtveranstaltungen und eine eigene Veranstaltung in der Festhalle in Hausen. Der Mitgliedsbeitrag beläuft sich auf 45 Euro pro Jahr, Passivmitglied zahlen mindestens 20 Euro pro Jahr.

Wer die „Kobolde“ kennenlernen will, sollte zu ihrer Maischenke kommen. Am 1. Mai wollen sie an der Niederberghütte in Hausen mittags grillen und Gäste bewirten.

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