Hausen im Wiesental Spiel mit Sturm und Schmackes

Markgräfler Tagblatt
Stets für eine Überraschung gut: Erlebnisreiche Melodien boten die Hebelmusiker beim Jahreskonzert. Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Hebelmusik Hausen: Jahreskonzert machte gute Laune / Melodien zum Mitsummen

Erlebnisreiche Melodien boten die Hebelmusiker beim Jahreskonzert. Bekannte Stücke kamen zu Gehör, darunter solche, die völlig in Vergessenheit gerieten und daher nagelneu erschienen.

Von Ines Bode

Hausen. „Chim chim cheree“, der Schornsteinfeger-Song des Musicals „Mary Poppins“, war so ein Titel. Er war in den 70er Jahren derart populär, dass er als Kinderlied durchging. Kurz klang es an, dennoch tat sich Freude im Publikum auf, das natürlich auf Gassenhauer reagierte. Zur Finesse gehörte die präzis imitierte Glocke (Bimbim), bevor der Supercali-Zungenbrecher Entzücken auslöste und der Querschnitt mit Rasanz endete.

Vom Broadway ging’s direkt an Bord des Piratenschiffs von Captain Jack Sparrow, und dank des Videotrailers sollte sein Konterfei mit dem irren Blick alsbald aufs Publikum herabstarren.

Dirigent Jean-Christope Naas entschied sich für die Sequenz „Am Ende der Welt“. Sie begann finster, und darüber hinaus hieß es, erneut Geräusche machen, überdies gruselige. Den Instrumenten konturenscharfe Laute zu entlocken, das kam akustisch an. Um die Optik kümmerte sich der Sturm in der karibischen See (Bilder), begleitet von wilden Akkorden, da war man anschließend froh, trocken davon gekommen zu sein.

Doch auch die Musiker waren mit höchstem Eifer bei der Sache, und selbst die Schulterpartie des Leiters zuckte im Takt, als es das „verfluchte“ Tonmuster zu dirigieren galt.

Hollywood-Komponist Hans Zimmer hatte sein meisterliches Händchen auch bei „König der Löwen“ im Spiel. „Selle“, wie Stammsprecher Mario Brugger launig das „Oscar“-dekorierte deutsche Genie umriss. Mit Elton John schuf Zimmer die Afrika-Saga, die zum Mitsummen animierte, allen voran das „Can You Feel“ zuzüglich orchestralen Schlussakkords. Hier wie an anderer Stelle fühlte sich die Zuhörerschaft höchst angetan und zu lautstarkem Applaus animiert.

Dass Disco-Sound und Flamenco-Rhythmus harmonieren, stellte „Spanish-Fever“ klar, packend die Melodik, die mit Schmackes in die Pop-Kurve abbog. Den Akzent setzten scheppernde Becken. Hohe Aufmerksamkeit galt eingangs Trombonist Patrick von der „Greiner-Dynastie“ (Brugger) bei „Trombone Concerto“.

Bravourös korrespondierte der Solist mit dem Orchester, meisterte Spannungsbögen und Dynamik, traf punktgenau jeden Ton zweier Allegros. Tosender Beifall war der verdiente Lohn.

Zuvor erfreuten Tiroler Berge visuell bei „Alpine Inspirations“, ein Gipfelwerk sozusagen, das kraftvoll von grüner Faszination und eisiger Macht kündete.

Neben Sandra Boos, erste Vorsitzende, wandte sich Bürgermeister Martin Bühler an die Gäste. „Das Konzert war echt beeindruckend“. Bühler pries die enorme Zahl von 39 Zöglingen.

Ein Teil der starken Riege von Chefin Lara Kropf hatte den „gemütlichen“ Auftakt übernommen, um sich zu Recht Beifall und Jubel abzuholen. Den Glanzpunkt bescherten „Drums of Corona“, bei dem die vier Trommler sozusagen schlagartig ablieferten.

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