Hausen im Wiesental „Tolle, erfahrene Personen“

Markgräfler Tagblatt
Wollen Zusammenarbeit von Schule und Kindergarten weiter ausbauen: (hinten von links) Hauptamtsleiterin Andrea Kiefer, Katrin Bauer und Bürgermeister Martin Bühler, (vorne von links) Oleg Stavnicuk, Karin Eble und Hanna Seemann. Foto: Christoph Schennen

Modellstandort: Karin Eble und Katrin Bauer leiten das neue Familienbildungszentrum von Hausen

Hausen ist in diesem Jahr zu einem von 20 Modellstandorten eines Kinderbildungszentrums geworden. Nun hat die Gemeindeverwaltung die Menschen vorgestellt, die das Projekt vorantreiben wollen.

Von Christoph Schennen

Hausen. Am 5. Mai erhielt die Gemeinde die Zusage von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, dass sie in das von ihr und dem baden-württembergischen Sozialministerium aufgelegte Modellprogramm „Kinderbildungszentren BW“ aufgenommen wird. Zuvor hatte die Gemeinde eine Interessensbekundung vorgelegt, dem ein detaillierter Antrag mit Bedarfsanalyse, einem Kinderschutzkonzept, einer Projektumsetzung und einer Kostenschätzung folgte. Bewilligt wurde letztlich die Übernahme von Sachkosten in Höhe von 90 000 Euro pro Jahr zuzüglich den Personalkosten für die Stellen „Projektmanagerin“ und „Fachberaterin“.

Anfangs ist die Gemeinde davon ausgegangen, dass sie keine Kräfte finden würde, die diese Aufgaben übernehmen. Eine Bewerberin aus Freiburg zog ihre Bewerbung zurück, weil ihr der Anfahrtsweg nach Hausen zu weit war. Dann aber wendete sich das Blatt, und bei Hauptamtsleiterin Andrea Kiefer meldete sich „eine tolle erfahrene Person aus dem Projektmanagement“, wie sie berichtet. Die Rede ist von Karin Eble, die bisher im Bildungsmanagement der Stadt Freiburg gearbeitet hat und dort Koordinatorin für schulische Bildungspatenschaften an Freiburger Schulen war. Die Diplom-Pädagogin wird unterstützt von Katrin Bauer, die für diverse Schulen (unter anderem Gemeinschaftsschule oberes Wiesental und Gymnasium Schönau) als Schulsozialarbeiterin tätig war.

Wohnen im Kindergarten

Karin Eble ist Projektmanagerin, Katrin Bauer Fachberaterin im Kinderbildungszentrum. Sie haben zum 1. Oktober ihre Arbeit im Hebeldorf aufgenommen und sind derzeit in einem kleinen Zimmer im Kindergarten untergebracht. „Wir haben sie unter anderem mit Laptops und E-Mail-Adressen ausgestattet, damit sie vernünftig schaffen können“, sagt Bürgermeister Martin Bühler.

Das Kinderbildungszentrum befindet sich im Zentrum von Hausen. Der Kindergarten Leuchtturm, die Grundschule, die Hebelmusik, die Sprachheilschule, das Pflegeheim mit einem Café, wo sich Heimbewohner und Einwohner treffen können, liegen dicht beieinander, und Kinder und Erwachsene begegnen sich hier regelmäßig. Da liegt es nahe, an dieser Stelle das Kinderbildungszentrum anzusiedeln. „Aufgabe der Einrichtung ist es, dass Kindergarten und Schule ihre Erziehungs- und Betreuungsaufgaben vertiefen und erweitern“, sagt Kindergartenleiter Oleg Stavnicuk. Hanna Seemann ergänzt: „Es ist auch jetzt schon so, dass Kindergarten und Schule Musik- und Werkräume, eine Küche, Brennofen und eine Werkstatt miteinander teilen.“ Eines der Ziele der Zusammenarbeit sei es, dass die Wiese vor dem Musikpavillon schöner gemacht werden soll, damit sie von beiden Einrichtungen genutzt werden kann.

Pädagogischer Tag

Neben der übergreifenden Nutzung von Räumen und Außenflächen ist es Aufgabe des Kinderbildungszentrums, „jahrgangs- und institutionenübergreifende Spiel- und Lernangebote zu schaffen, ein gemeinsames Bildungs- und Kinderschutzkonzept aufzustellen, den Einsatz fachlicher Fähigkeiten und Ressourcen zu optimieren und eine intensive Bildungs- und Erziehungspartnerschaft zu etablieren“, wie es Schul- und Kitaleitung sowie die Fachberaterin Katrin Bauer in einem Schreiben an die Eltern formuliert haben.

Karin Eble sagt, dass zeitliche Ressourcen und rechtliche Voraussetzungen der Einrichtungen in Einklang gebracht werden müssen. Träger der Schule sei das Land, Träger des Kindergartens die Gemeinde. Es gehe zunächst darum, dafür zu werben, dass das Kinderbildungszentrum akzeptiert werde. Karin Eble kündigte an, dass es in den Herbstferien einen pädagogischen Tag geben werde, an dem sich Schul- und Kindergartenteam über die Ziele des Kinderbildungszentrums verständigen wollen. Katrin Bauer sieht ihre Aufgabe darin, die Kindergarten- und Schulteams bei der Ausarbeitung und Umsetzung gemeinsamer Ideen zu unterstützen.

Dass die Förderung ihrer Stellen Ende 2022 ausläuft, hat die beiden Frauen nicht davon abgehalten, sich zu bewerben. Martin Bühler ist in dieser Hinsicht aber zuversichtlich, dass die Förderung um ein weiteres Jahr verlängert wird. Wenn die Behörde sehe, dass das Projekt gut anlaufe, werde es auch weitergeführt, hofft der Bürgermeister. Fest stehe aber auch, dass das Familienbildungszentrum nach 2022 mindestens von einer Person mit einer halben Stelle betreut werde, um die Nachhaltigkeit des Projektes sicherzustellen.

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