Hausen im Wiesental Viel Schnee daheim

Markgräfler Tagblatt
Die Kinder ließen sich ihr Buch von der Autorin signieren. Foto: zVg

Hebelhaus: Heidi Knoblich las aus ihrem „Uhrenland“-Buch vor.

Hausen - „So viele Kinder haben wir im Hebelhaus schon lange nicht mehr zu Besuch gehabt“, hieß es am Sonntagvormittag bei Heidi Knoblichs Lesung aus ihrem Weihnachtskinderbuch „Xaver im Uhrenland – Weihnachten bei den Schwarzwald-Engländern“. Veranstalterin war die Hebelstiftung Hausen.

Die Kinder lauschten gebannt Knoblichs Geschichte vom Schwarzwälder Hirtenjungen Xaver und seinem großen Traum, Uhrenhändler in London zu werden, ein Schwarzwald-Engländer. „Hirtenjungen können keine Uhrenhändler werden“, sagen die reichen Rückkehrer. Doch Onkel Johann nimmt ihn als Gehilfen mit. Der Vater aber hat eine Bedingung: Bis Weihnachten muss Xaver beweisen, dass er zum Uhrenhändler taugt, sonst muss er daheim wieder Kühe und Ziegen hüten.

Xaver stellt sich gut an, auch wenn die Arbeit hart und das Heimweh groß ist. Er lernt bei Onkel Johann viel über den Uhrenhandel. Und natürlich auch viel über die Gepflogenheiten der Engländer. Doch dann passiert ihm kurz vor Weihnachten ein Missgeschick, und er bekommt Angst, als Versager nach Hause geschickt zu werden. Zum Glück hat er schon neue Freunde gefunden. Wird ihm Vicky, die Enkelin eines reichen Schwarzwald-Engländers, aus der Not helfen können?

Im voll besetzten Hebelhaus nahm Knoblich ihre großen und kleinen Zuhörer mit in die Zeit von Queen Victoria, der Ururgroßmutter von Queen Elizabeth. Neben gelesenen Passagen erzählte sie lebendig auf Alemannisch. Bildhaft schilderte sie, wie Xaver den gestopften grünen Wollstrumpf mit den gesparten Münzen unter der Matratze hervorzieht, in der Hoffnung, das Geld würde für die Überfahrt mit dem Schiff reichen.

Gesparte Münzen kommen in Wollstrumpf

Sie erzählte vom Abschied im Schwarzwald, wie sich Mutter und Großmutter die Tränen aus den Augen wischen, vom Londoner Hafen, dem einst größten Hafen der Welt, und vom Heimweh, das Xaver plagt, je näher es auf Weihnachten zugeht und je mehr bei Vickys Großvater im Uhrengeschäft an der London Bridge die Rede von Weihnachten im Schwarzwald ist. „Sie haben bestimmt schon viel Schnee daheim“, sagt Xaver in Knoblichs Buch wehmütig und fragt sich, ob die Mutter wohl schon eine Linzertorte backt. „Weihnachten ist nur einmal im Jahr“, sagte sie immer, wenn sie das feine Mehl, die Nüsse und den teuren Zucker dafür aufsparte. Der Duft der Heimat ist es, der einem bei Knoblichs Ausführungen um die Nase weht, etwas Tannenduft und Lebkuchengewürz und natürlich eine Seite Speck, die Onkel Johann in einer Kiste mit Uhrenteilen von daheim zum Heiligen Abend erhält.

Die großen Gefühle strahlten auf das ganze Publikum aus, und alle freuten sich, als sie erfuhren, dass Xaver zu Weihnachten von Vicky eine Linzertorte geschenkt bekommt, die einen „unvergleichlich weihnachtlichen Duft hinter sich herzog, dass alle am Tisch schnupperten.“ Und das Christkind aus dem Schwarzwald bringt ihm eine Uhrmacherlupe, das Zeichen dafür, dass er bleiben darf.

Im Anschluss servierte das Team um Ricarda Beilharz Kinderpunsch, Wein und Gugelhupf.

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