Hausen im Wiesental Wald sorgt 2020 für höheren Gewinn

Gudrun Gehr
Forstrevierleiter Sven-Hendrik Wünsch stellte den Forstbetriebsplan für den Hausener Gemeindewald vor. Foto: Gudrun Gehr

Gemeinderat Hausen: Für 2021 wird aber ein Defizit erwartet / Steuer-Umstellung bringt Vorteil

Hausen - Sven-Hendrik Wünsch von der Forstrevierleitung informierte die Gemeinderäte bei der über die zu erwartenden Ergebnisse des Gemeindewaldes im Jahr 2021.

Die Kommune besitzt 150 Hektar Klimaschutzwald, 104,4 Hektar Wasser- und Bodenschutzwald und acht Hektar Waldbiotope. Mit zunehmender Tendenz überwiegt das Laubholz (56 Prozent) im Gegensatz zu Nadelholz (44 Prozent). Der Anteil von steilen, nicht befahrbaren Hanglagen beträgt sehr hohe 80 Prozent.

Wünsch hielt einen kurzen Rückblick zum aktuellen Jahr und meinte: „2020 war ein Käferjahr nicht bekannten Ausmaßes.“ 2017 entstanden große Sturmschäden, dann kamen der Käferbefall und die Trockenheit. Das Nadelholz verfiel massiv im Preis. Keine Hoffnung hatte Wünsch beim Eschentriebsterben, die meisten Eschen sterben ab. Dennoch konnte ein Plus erwirtschaftet werden.

Geplant war ein Einschlag von 1160 Festmeter, vollzogen mit Stand per 29. September wurden überplanmäßig 1900 Festmeter. Der erwartete Gewinn für 2020 belief sich auf rund 11 000 Euro, der voraussichtliche Abschluss beläuft sich auf erfreuliche rund 15 000 Euro.

Ein geringerer Hiebsatz für 2021 ist mit 850 Festmetern vorgesehen. Die Erträge werden sich 2021 auf rund 50 000 Euro belaufen, die Ausgaben auf rund 60 000 Euro. Hier muss in Bestandspflege, Kultursicherung und Wegeunterhaltung investiert werden, so dass sich ein erwarteter Gewinn zu einem Verlust von rund 9700 Euro umkehrt.

Förster Wünsch erklärte: „Bis 2017 konnten wir jährlich einen Gewinn in Höhe von 15 000 bis 20 000 Euro erzielen. Das erste Käferjahr 2018 hat uns dann sehr kalt erwischt.“ Wünsch erläuterte den Räten, dass 2020 und die beiden Vorjahre „forstliche Katastrophen“ mit weitreichenden Folgen auch für die nächsten Jahre waren.

Allerdings konnte die Situation für Hausen aufgrund der Baumartenzusammensetzung mit vergleichsweise geringen ökonomischen Verlusten gemeistert werden. Wünsch: „Der Gemeindewald Hausen ist im Vergleich zu seinen umliegenden Nachbarn noch mal mit einem blauen Auge davongekommen.“

Es gibt laut Wünsch auch gute Nachrichten: „Die Douglasien- und Laubholzpreise steigen. Nicht alle Baumarten sind von den niedrigen Preisen betroffen.“ Die vorgelegte Betriebsplanung für 2021 wurde von den Räten einstimmig beschlossen.

Förster Wünsch empfahl aufgrund der derzeitigen forstlichen Ertragsentwicklung die Umstellung von der pauschalen Durchschnittsbesteuerung auf die Regelbesteuerung. Hier wird die Gemeinde verpflichtet, die eingenommene Umsatzsteuer aus den Erlösen ihres Forstwirtschaftsbetriebs an das Finanzamt abzuführen. Dann kann die Gemeinde, die keine eigenen Waldarbeiter beschäftigt, die bezahlte Mehrwertsteuer für eingekaufte Leistungen wieder beim Finanzamt geltend machen. Bisher hatte sich die angewandte Durchschnittsbesteuerung als sinnvoller erwiesen, weil Mehreinnahmen erzielt wurden. Bei der derzeitigen negativen Entwicklung ist eine Regelbesteuerung - mit einer Bindefrist von fünf Jahren - angebrachter.

Eine Ergebnisverbesserung würde sich auf 6 501 Euro belaufen. Die Räte beschlossen einstimmig, die bisher pauschale Besteuerung umzustellen. Hierdurch ergäbe sich ein um rund 6 500 Euro verbessertes Betriebsergebnis, so dass das forstliche Defizit im Folgejahr auf 3205 Euro minimiert werden kann.

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