Kinder bekommen Süßes, Bürger einen Segen
Die Sternsingeraktion ist wie ein Tauschgeschäft: die Kinder erhalten eine Spende und Süßes, aber geben auch etwas zurück. „Wir Sternsinger bringen euch jetzt den Segen. Für Glück und Frieden in eurem Leben“ heißt es am Ende des Sternsinger-Liedes.
Die Kinder schreiben dann mit weißer Kreide die Zeichenfolge „20 * C + M + B + 19“ an die Tür oder auf ein schwarzes Klebeband, das an die Tür geheftet wird. Am Vormittag fragt niemand, was das bedeutet, aber wahrscheinlich wissen die meisten, dass C, M und B, die Initialen der drei Weisen aus dem Morgenland, zu übersetzen sind in den Spruch „Christus mansionem benedicat“. Christus segne das Haus. Die Sternsingerzeile hängt meistens oben an der Tür, wo die Kinder ihn nicht erreichen können. Dann kommt Josianne, die stets in den Hintergrund tritt, wenn die Kinder singen, wieder ins Spiel. Sie hebt die Kinder hoch, damit der Segen an die Tür geschrieben werden kann. Die Jugendliche hat auch immer das Gedicht zur Hand und fungiert als Souffleuse, wenn die Kinder trotz dutzendfachem Singen den Text mal vergessen. Bis Mittag haben Apolline, Patricia und Emma einige Häuser abgeklappert und auch dort geklingelt, wo sie sich nicht sicher waren, ob ihr Besuch erwünscht ist. Schilder mit dem Hinweis „Vorsicht bissiger Hund“ schrecken ab. Diese Häuser werden zunächst einmal links liegen gelassen.
Am Sonntag feiern die Christen die „Erscheinung des Herrn“, und im Gottesdienst in der St. Josef-Kirche werden die Sternsinger dann noch einmal im Mittelpunkt stehen.