Hausen im Wiesental „Wir brauchen eine neue Streitkultur“

Markgräfler Tagblatt
Zum ersten Male referierten der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes Hausen, Samuel Roths (rechts), und Junggemeinderat Dennis Vogt beim Dreikönigshock und meisterten Ihre Aufgabe hervorragend. Foto: Klaus Brust Foto: Markgräfler Tagblatt

Dreikönigshock: Samuel Roths und Dennis Vogt bestanden ihre Feuertaufe bei der Hausener CDU

Am Dreikönigstag trafen sich die Mitglieder des CDU-Ortsverbands Hausen zum gemütlichen Hock und politischen Gesprächen über Bundes-, Kreis- und Gemeindethemen.

Von Klaus Brust

Hausen. Nahezu alle Mitglieder des CDU-Ortsverbandes kamen ins Tennisheim, wünschten sich ein frohes neues Jahr und genossen die kulinarischen Köstlichkeiten der Küche.

Zuvor standen aber zwei Referate im Mittelpunkt des Interesses. Der neu gewählte Vorsitzende Samuel Roths überbrachte die Grüße des Kreisverbandes und des Bundestagsabgeordneten Armin Schuster. Die Lage der Volksparteien SPD und CDU verglich der Referent mit ähnlichen Situationen in den beiden großen Kirchen: allen laufen die Mitglieder davon. „Wir brauchen eine neue Streitkultur innerhalb und zwischen den Parteien und müssen uns gegenseitig wertschätzen“, meinte Roths, denn nur so sei die Zukunft zu meistern.

Der Ortsverbandsvorsitzende wertete es als erfreulich, dass im vergangenen Jahr der Klimaschutz in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sei, ebenso die Wärme- und Energiepolitik. Die Debatten darüber verliefen nicht ideal; die entstehenden zusätzlichen Kosten durch die CO2-Steuer treffe vor allem die ärmere Bevölkerung, und diese Menschen dürften nicht abgehängt werden. Man sollte aber nicht nur an die „große Politik“ appellieren, sondern überlegen, wie der Einzelne eigenverantwortlich und verantwortungsbewusst handeln kann, ohne auf ein Gesetz zu warten, das bindet, sagte Samuel Roths. Regional auf dem Wochenmarkt einkaufen oder andere zu motivieren, etwas zum Klimaschutz beizutragen und vermehrt den öffentlichen Personennahverkehr nutzen, nannte Roths als Beispiele. Für seine Ausführungen erntete Samuel Roths großen Beifall und Zustimmung.

Benno Gessner merkte an, dass er bei der Bundes-CDU ein neues Konzept zur Energie-Politik vermisse; die Energiegewinnung durch Wasserstoff werde nicht konsequent angegangen.

Seine Erfahrungen aus der Gemeinderatsarbeit skizzierte der Ratsneuling der CDU, Dennis Vogt. Seit einem halben Jahr werde intensiv im Gemeinderat diskutiert, wenig entschieden und viele Themen auf die lange Bank geschoben. Nahezu fertig sei der Kindergartenumbau, die Gestaltung des Außenbereichs erfolge noch. Für die über Dreijährigen werde eine vierte Gruppe eingerichtet und zwei Erzieherinnen eingestellt. Bei Bedarf, so Vogt weiter, könne eine weitere Gruppe für die unter Dreijährigen eröffnet werden, die Räumlichkeiten seien vorhanden. Das Nahwärmenetz nehme Konturen an, die Ausschreibung wurde verabschiedet. Drei Bebauungspläne (Bündtenfeld, Unterdorf und Gern-Dellen) werden überarbeitet, so dass Platz für eine Wohnbebauung entstehe. Zum Sutter-Areal und dessen Verwendung fehle noch ein Konzept, ebenso zum erforderlichen Umzug des Bauhofes. Die beiden CDU-Gemeinderäte wollen sich für ein neues Verkehrsleitsystem einsetzen.

Natürlich wurde das umstrittene Projekt, der Bau des Markus-Pflüger-Heims in der Ortsmitte, bei der Diskussion nicht ausgespart. Gespalten sieht die CDU in dieser Frage das Dorf; dringend müsse die Kommunikation verbessert werden. Über die Köpfe hinweg sei entschieden worden; von Landrätin Marion Dammann seien konkrete Fragen abgebügelt oder ausweichend beantwortet worden. Nach wie vor sei die Standortfrage nicht ideal gelöst und die Verkehrssituation nicht genügend beleuchtet. Da der Bauantrag dem Gemeinderat nicht bis zum Jahresende 2019 vorgelegt wurde, sei ein neues Bürgerbegehren möglich, warf Helmut Lang in die Diskussion ein. Dennis Vogt und CDU-Gemeinderätin Melanie Brunner wollen das Baugesuch, falls es keine Änderungen enthält, ablehnen; wie sich die beiden anderen Fraktionen verhalten, ist noch offen.

Bevor der offizielle Teil des Dreikönighocks beendet wurde, überreichte Helmut Lang an die bisherige Schriftführerin Helga Schmieg für 30 Jahre im Amt und Benno Gessner für seine langjährigen Plakatdienste ein Präsent als Anerkennung.

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