Hausen Tüftler aus Leidenschaft

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Jubilar Jürgen Brunner Foto: Gudrun Gehr

„Großer Bahnhof“ herrschte sich am Samstag auf dem Gelände der Firma Kleinwächter in der Krummmattstraße 9.

Festzelt, Bierbrunnen und Live-Musik standen bereit für den 67-jährigen Jubilar und seine Gäste: Jürgen Brunner hatte es 1982 in der Rekordzeit von vier Monaten von seiner Probezeit zum Geschäftsführer der damals noch in Lörrach-Haagen ansässigen Firma gebracht und ist seit nunmehr 40 Jahren deren Geschäftsführer, und mittlerweile auch Gesellschafter.

„Die besten Reden sind diejenigen, die man nicht hält“, erklärte der gesellige und bodenständige Jürgen Brunner seinen Gästen launig. Dennoch gab er den rund 100 Besuchern – alte Weggefährten, Geschäftspartner, Freunde und Mitarbeiter – einen Einblick in seine Biographie und die Entwicklung der Firma. Sein erster Dank galt seiner Ehefrau Claudia, mit der er seit 1979 verheiratet ist.

„Ich bin ein echter Huusemer“, sagte Jürgen Brunner: Von seinem Geburtsort in der Bergwerkstraße ist es nach dem Umzug der Firma im März 2000 nur wenige hundert Meter weit zum Firmensitz. In einfachen Verhältnissen mit zwei Geschwistern aufgewachsen, hatte Brunner von Kindesbeinen an eine Vorliebe für Elektrotechnik. Nach der Berufsfachschule für Elektronik in Lörrach startete er eine Lehre bei Endress und Hauser, sein Ausbildungsberuf nannte sich mal Elektriker Fachrichtung Elektronik, dann Nachrichtengeräte-Mechaniker, schlussendlich war er Informationselektroniker. Die Technikerschule in Lörrach schloss er mit der Note 1,2 ab. Nach weiteren Stationen nahm er die Tätigkeit bei der Firma Kleinwächter auf, die sich mit der Herstellung von Geräten zur Messung von Elektrostatik beschäftigte. „Hier bin ich der Faszination der Elektrostatik endgültig erlegen“, sagte der Jubilar.

Bereits beim Bewerbungsgespräch wurde ihm der Weg zum Geschäftsführer in Aussicht gestellt – und diese Gelegenheit ergriff er gerne. Als Gesellschafter und Geschäftsführer gilt seine Leidenschaft bis heute der Entwicklung neuer Geräte, darunter die begehrten „Elektrofeldmeter“ oder „Tera-Ohmmeter“. Zwischenzeitlich hat es die Firma mit gesuchten Nischenprodukten zum Weltmarktführer gebracht.

Einige Weggefährten schilderten ihren gemeinsamen beruflichen Weg mit Jürgen Brunner und beschrieben ihn als guten innovativen Geschäftsmann mit einem Hang zur Schlitzohrigkeit. Ein ehemaliger Mitarbeiter beschrieb seine Anfangsjahre als „stürmisch wie ein junger Stier.“ Dabei konnte er nicht nur laut, sondern auch schlau“. Schmunzelnd plauderte der Mitarbeiter weiter aus dem Nähkästchen: „Zwischenzeitlich erfolgte bei ihm eine Wandlung zum Silberrücken“. Er lege großen Wert auf einen sozialen und kameradschaftlichen Umgang mit seinen Mitarbeitern, erklärte der Jubilar – für ihn seien seine Mitarbeiter auch Familienangehörige, wichtig sei eine angemessene Bezahlung.

Brunner möchte sich teilweise aus den laufenden Geschäften zurückziehen, sieht aber die Produktentwicklung weiter als sein Lebenselixier. Als „Halbrentner“ will er sich weiter in das Geschäft einbringen, einer langjährigen Sekretärin wurde zwischenzeitlich Prokura erteilt, ein zweiter, junger Geschäftsführer ist mit im Boot.

Langweilig wird dem leidenschaftlichen Tüftler sowieso nicht: Nebenbei ist er seit 50 Jahren als Posaunist in der Hebelmusik aktiv und war dort über ein Jahrzehnt als Vorstand tätig. Statt Geschenken hatte sich der Jubilar Spenden an den Wünschebus Südbaden von Mario Steffens und Sandra Diemand gewünscht.

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