Hausen Verspätete Berichte sorgen für Kritik

Christoph Schennen
Der Hausener Eigenbetrieb Kommunal Wohnbau erwirtschaftete im Jahr 2016 einen Verlust. Foto: Pixabay

Mit einigen Jahren Verspätung legt die Hausener Gemeindeverwaltung zwei Rechenschaftsberichte für 2016 vor – dies stieß in der Gemeinderatssitzung auf Kritik der Räte. Grund sei auch die Beauftragung eines externen Büros.

Spannender als die Ausführungen zum Rechenschaftsbericht 2016 für die Gemeinde Hausen und den Eigenbetrieb Kommunal Wohnbau in der Gemeinderatssitzung war die Kritik der Räte an der verspäteten Vorstellung des Berichts. Nachdem Rechnungsamtsleiter Jörg Jost die Zahlen vorgestellt hatte, fragte Hermann Lederer (SPD), warum der Bericht erst jetzt, Ende 2024, vorliegt. Harald Klemm (Freie Wähler) äußerte sich ähnlich: „Es ist wünschenswert, dass es schneller geht.“

Arbeit unterschätzt

Jost sagte, die Verwaltung habe die Arbeit unterschätzt, die mit den Rechenschaftsberichten einhergehe. „Bei der Vermögensbewertung können wir nicht alles selber machen“, betonte der Rechnungsamtsleiter – daher wurde ein externes Büro beauftragt. Außerdem habe zunächst das Anlagevermögen vollständig erfasst und von Spezialisten bewertet werden müssen. „Wir sind jetzt aber dran und hoffen, dass das Büro schnell ist“, so Jost. Bis Ende 2026 habe die Verwaltung Zeit, die Jahresberichte vorzulegen. Jost begründete das Hinterherhinken bei den Rechenschaftsberichten zudem mit zwei Personalwechseln. Bürgermeister Philipp Lotter schloss nicht aus, ein anderes Büro zu beauftragen, falls die Bearbeitung weiter so schleppend vorangeht. Er wünsche sich, dass das Rechnungsamt den Rechenschaftsbericht in Zukunft selbst macht – auch um sich die Kosten für die Fremdfirma zu sparen.

Nach der Diskussion nahm das Gremium die Rechenschaftsberichte von 2016 zur Kenntnis und bewilligte diese mit zwei Feststellungsbeschlüssen. Das Jahresergebnis für 2016 für die Gemeinde liegt bei 452 885 Euro. Es unterteilt sich in das ordentliche Ergebnis von 158 645 Euro und das außerordentliche Ergebnis von 294 240 Euro. Letzteres entstand durch den Verkauf der Bauplätze im Gebiet Gern-Dellen III. Das Anlagevermögen hat sich bis Ende 2016 auf 18 380 798 Euro erhöht. Größere Wertzuwächse gab es bei den Anlagen im Bau (Neubau Regenüberlaufbecken Krummatt, Erschließungsmaßnahmen Gern-Dellen III, Sanierung Ortsmitte); ins Infrastrukturvermögen wurden 40 467 Euro investiert (Ausbau Kölsbergweg, Messeinrichtung Wasserversorgung).

Das Jahresergebnis für den Eigenbetrieb Kommunal Wohnbau ergibt einen Verlust von 27 678 Euro, das ausschließlich aus dem ordentlichen Ergebnis besteht. Ein außerordentliches Ergebnis in Höhe von 31 060 Euro konnte nicht erzielt werden, weil es nicht zur eigentlich geplanten Veräußerung von Grundstücken kam. Das Anlagevermögen hat sich bis Ende 2016 auf 1,53 Millionen Euro erhöht. Größere Wertzuwächse gab es auch hier bei den Anlagen im Bau (Fliesenarbeiten, Heizung- und Sanitärarbeiten im Gebäude Hebelstraße 32) in Höhe von 95 472 Euro. Ein Grundstück, für das sich die Gemeinde einen Verkaufserlös von 203 660 Euro erhoffte, konnte nicht verkauft werden.

Neue Ortsmitte

Beim Tagesordnungspunkt Bekanntgaben teilte Bürgermeister Lotter mit, dass die Tiefbaumaßnahmen im Bereich der „Neuen Ortsmitte“ bis zur Fasnacht 2025 abgeschlossen werden.

Krisenstab

Ferner berichtete Lotter davon, dass die Gemeindeverwaltung gerade eine gesetzlich vorgeschriebene Krisenstabordnung erstelle. „Aktuell laufen Schulungen des Personals“, sagte der Bürgermeister. Die Vorstellung der Krisenstabordnung erfolge in den öffentlichen Sitzungen im Januar oder Februar 2025. Eine Bürgerin fragte, ob Hausen einen Schutzraum habe. „Wir haben keinen offiziellen Schutzraum“, so Lotter.

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