„Gleich an Fasnacht geht es los. Kindergarten und Schule werden in diesem Jahr gemeinsam vom Bürgermeister empfangen und auch am Hemdglunki gehen wir zusammen“, berichtet sie im Gespräch mit unserer Zeitung. „Weitere Ideen werden sich entwickeln, ich bin noch in der Findungsphase.“ Seit Anfang Februar hat Hager ihre Stelle inne, die sie von Vorgänger Franz Koranyi übernommen hat.
Reicher Erfahrungsschatz
Johanna Hager studierte zunächst an der Dualen Hochschule (DHBW) Villingen-Schwenningen „Soziale Arbeit“ und schloss mit dem Bachelor (BA) ab. Nach einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt in Tansania absolvierte sie in Berlin den Masterstudiengang „Kinderschutz und frühe Hilfen“. Bereits während ihres Studiums in Berlin konnte die Wiesentälerin viel Erfahrung, die sie in Afrika gesammelt hatte, einbringen. In die afrikanische Republik Tansania war Hager im Rahmen des Freiwilligendiensts. Vor Ort knüpfte sie schnell Kontakte zur lokalen Frauenhilfe, in der sie sich weiter engagierte. Gemeinsam mit vier weiteren Deutschen gründete sie eine Nichtregierungsorganisation, die sie heute noch ehrenamtlich im Viererteam von Deutschland aus leitet. Spenden ermöglichten 2018 den Bau eines Frauenhauses in der Stadt Arusha. Hier wohnen die jungen Frauen, gehen zur Schule und können eine Ausbildung machen. „Viele der Frauen haben in ihrem Leben bereits Gewalt oder Missbrauch erfahren, andere mussten Kinderarbeit leisten oder wurden von ihren Familien verstoßen, da sie nach einer Vergewaltigung schwanger wurden. Auch Kinderhandel oder Zwangsheirat sind Gründe. Wenn ich von Frauen spreche, dann sind das junge Mädchen ab zwölf Jahren“, erklärt Hager.