Ringer denken in die Zukunft

„Wir sind ein guter Verein“, diese Aussage von Marco Waßmer, Vorsitzender der Ringgemeinschaft (RG) Hausen-Zell, bei der Hauptversammlung des Vereins, ist zu ergänzen um: der auch in die Zukunft denkt. So wurden im vergangenen Jahr über 20 000 Euro in neue Sportbekleidung investiert. Eine Ausgabe die allerdings zu einem negativen Jahresergebnis führte. Immerhin sei damit der Bedarf für die nächsten sechs Jahre gedeckt – so lange wird die neue Ausrüstung nach den bisherigen Erfahrungen halten.

Die Verbundenheit aller im Verein zu ihrer Heimat wurde besonders beim Blick auf den „Hohe-Möhr-Cup“ deutlich: Ein Wettkampf, der vom Verein organisiert wird und der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Leider konnten nicht alle Mannschaften, die gerne dabei gewesen wären, berücksichtigt werden – so groß sei mittlerweile der Zuspruch.

Förderverein unterstützt Jugendarbeit

Wenn der eigene Nachwuchs wie im vergangenen Jahr beim „Hohe-Möhr-Cup“ am Schluss den zweiten Platz belegt, sei das doppelte Belohnung. Jugendarbeit sei Zukunft. Möglich wird sie auch durch den Förderverein mit dem Vorsitzenden Frank Jetzschmann. Gesetzt sind für die Fördergruppe zwei Veranstaltungen im Jahr mit dem Grillwurstverkauf am Fasnachtsumzug und einem Stand mit Kaffee und Kuchen bei der Regio-Messe. Die Umsetzung an der Regio-Messe sei eine logistische Herausforderung, die gerne angenommen wird, denn die Erlöse fließen zum Hauptverein und landen dort zu einem großen Teil in der Nachwuchsarbeit.

Positiv bewertet wurde auch die Installierung einer Geschäftsstelle vor einigen Jahren, diese habe sich bestens bewährt. Ohne sie wäre ein Verein der Größenordnung der RG nicht handlungsfähig.

Die RG will sich zudem im Marketingbereich verstärken: Yvonne Siller wird in den nächsten Tagen ihre Arbeit aufnehmen. Einstimmig wurde sie in dieser Funktion als Beisitzern des Vorstands von den Versammlungsteilnehmern bestätigt.

Leider hatte der Verein auch traurige Nachrichten erhalten: Im vergangenen Jahr waren Ehrenmitglied Werner Fritz, Klaus Beck, Peter Netsch, Rene Maier und Betreuer Jörg Schwald verstorben. Im gemeinsamen Gedenken kamen viele Erinnerungen ins Gedächtnis.

Für die Abteilung Sport blickte Stefan Hauschel auf die letzte Saison zurück. Die Platzierungen der ersten Mannschaft der RG im unteren Mittelfeld der Regionalliga und der zweiten Mannschaft, die sich in der Landesliga behauptete, führten nicht zu Jubelstürmen. Aufgrund der Leistungsdichte kann der Verein aber durchaus zufrieden sein.

Saison mit Höhen und Tiefschlägen

Es war eine Saison mit Tiefschlägen – aber auch mit Höhen. Am Schluss wurde die Mannschaft Sechster, mit etwas Glück wäre sogar Platz vier möglich gewesen. Das konnte sich sehen lassen. Natürlich habe man viele Kämpfe verloren – aber die meisten davon nur äußerst knapp. Das lässt für die Zukunft hoffen. Bei der Europameisterschaft der U20 errang Darius Kiefer im Jahr 2023 die Bronzemedaille. In diesem Jahr toppte er dies sogar mit dem zweiten Platz bei der Europameisterschaft. Schon drei Mal ist er mittlerweile Deutscher Jugendmeister – für die RG ist er der Vorzeigeathlet.

Auf diese Leistung ist auch Jonas Deiß, Leiter der Jugendabteilung, stolz. Zudem sei die Leistungsbreite der Jugend beeindruckend: bei den Landesjugendmeisterschaften im Jahr 2023 wurde zwei Mal Gold, ein Mal Silber und drei Mal Bronze gewonnen. Dazu kamen viele gute Platzierungen im Mittelfeld – und das sowohl bei den Jungen als auch den Mädchen.

Mit etwas Wehmut dachte Waßmer an den Abschied des Trainers Sven Kiefer, dessen hervorragendes Wirken auch vom Südbadischen Ringerverband erkannt wurde – Kiefer wird dort nun Landestrainer. Vom ursprünglichen Dreierteam werden Tobias Greiner und Alexander Rümmele im nächsten Jahr weiterhin am Mattenrand stehen.