Hausgebrannter Whisky Anspruchsvoller Prozess, der Präzision verlangt

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Eimeldingens Bürgermeister Oliver Friebolin (links) mit Dieter Jacob Foto: Christoph Huber

Das Weingut von Elke und Dieter Jacob präsentiert mit dem „Agimotingas No. 1“ Eimeldingens ersten Single Malt Whisky.

Der gelernte Keller- und Küfermeister Dieter Jacob betreibt zusammen mit seiner Frau Elke in Eimeldingen ein eigenes kleines Weingut und ist seit Jahren passionierter Schnapsbrenner. Er kann auf eine ganze Reihe von Auszeichnungen verweisen. Der Drang nach immer Neuem und mehrere Gespräche mit seinem Onkel Erich Schöpflin ließen nach dem Wegfall des Branntweinmonopols 2017 bei ihm die Idee reifen, einen eigenen Whisky herzustellen.

Der Name war schnell gefunden: „Agimotingas No. 1“. Unter dem Namen Agimotingas findet sich Eimeldingens Ortsname erstmals in der urkundlichen Erwähnung des Jahres 767. Dass über die Idee und den Namen beim 1250-Jahre-Dorfjubiläum erstmals gesprochen wurde, sei zwar Zufall, sagt Dieter Jacob. Es ist für ihn aber auch Ausdruck seiner Verbundenheit mit dem Heimatort Eimeldingen.

Anspruchsvoller Prozess

Bis zur Umsetzung 2019 dauerte es dann noch etwas. Denn die Herstellung von Whisky ist ein anspruchsvoller Prozess, der gut vorbereitet werden muss und der Präzision bei der Produktion und bei der Lagerung verlangt.

Der Name spielt auf den alten Ortsnamen an: Agimotingas No. 1, ein Tropfen für Kenner aus Eimeldingen. Foto: Christoph Huber

Erich Schöpflin suchte in Bayern nach einer geeigneten Mälzerei, in der Gerste zu Malz verarbeitet wird. Jacob besuchte einen Whisky-Hersteller in Schliersee, um sich das theoretische Wissen anzueignen und sich dessen praktische Umsetzung zeigen zu lassen.

Auch Lehrgeld bezahlt

Im Jahr 2019 erfolgte dann die erste Produktion in der hauseigenen Brennerei am Rand des alten Ortskerns in Eimeldingen. „Ja, wir mussten auch Lehrgeld zahlen“, sagt Jacob. Gerade das Maischen habe Probleme gemacht. Dabei wird das geschrotete Malz mit heißem Wasser behandelt, um die in der Gerste enthaltene Stärke in fermentierbaren Zucker umzuwandeln. Exakte Temperaturführung ist unerlässlich. 700 Liter Quellwasser vom Lipple bei Marzell wurden dabei benötigt. Letztendlich klappte es aber. Damit war eine wichtige Basis für das Endprodukt geschaffen worden.

Ein nicht weniger entscheidender Schritt ist die Lagerung und der Ausbau im Eichenholzfässern. Fünf Jahre lagerte der Whisky bisher und erhielt mit zusätzlichen Kastanienholzdauben einen weiteren Qualitätsschub. Der aus der Brennerei stammende glasklare Whisky erhält so seinen warmen Braunton und sein unverwechselbares Aroma.

Mit ein paar Tropfen Wasser

Und wie genießt man ihn am Besten? Dieter Jacob fügt seinem raumwarmen Single Malt Whisky im Glas ein paar wenige Tropfen Wasser zu, möglichst kalkfrei oder mit wenig Kalkgehalt. „Das führt zu einer wahren Explosion der Aromen“, schwärmt er. Einer Feststellung, der sich Eimeldingens Bürgermeister Oliver Friebolin anschließt. „Ich freue mich, dass der erste Name Eimeldingens, Agimotingas, auf diese Art und Weise lebendig bleibt“, sagt er.

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