Der Haushaltsplan wurde wie vorgelegt von der Ratsmehrheit abgesegnet – aber gegen die Stimmen der FDP.
Auszüge aus den Haushaltsreden der Fraktionen finden Sie untenstehend. Von der AfD hielt niemand eine Haushaltsrede.
Zitate aus den Haushaltsreden der Fraktionen
Peter Weber (FW):
„Wir müssen auch selbst aktiv werden und nach Lösungen suchen, die sofort greifen. Es ist gut, dass wir eine Haushaltsstrukturkommission haben, aber leider wurden und konnten bis dato nur Anpassungen der Gebühren und Abgaben vorgenommen werden. Wir müssen aber weiterdenken und dann handeln. Wäre es nicht sinnig und zielführend, neben dieser Kommission (...) zusätzlich noch ein Format für projektbezogenes Arbeiten einzuführen, zusammengesetzt aus einer Auswahl von Gemeinderäten, die für das jeweilige Projekt über eine berufliche Erfahrung verfügen, Fachbereichs- und Sachbereichsleiter? Es gilt die vorhandenen, teilweise veralteten (...) Strukturen zu überarbeiten, anzupassen und damit zielgerichtet zur Verbesserung des Haushalts beitragen.“
Annette Grether (Grüne):
„Der Ergebnishaushalt ist nicht ausgeglichen. Der Erhalt unserer Infrastruktur kostet uns viel Geld und belastet den Ergebnishaushalt im Jahr 2025 mit 2,9 Millionen Euro an Abschreibungen. Wenn wir diesen Erhalt aber nicht machen, dann belasten wir die kommenden Generationen mit den Reparaturkosten. Eine Belastung der Zukunft ist einfach notwendig und eine spätere Reparatur teurer, als eine früher getätigte. (...) Was geschieht mit den Millionen an Defizit? Wir nehmen sie aus den noch vorhandenen Rücklagen. (...) Der Finanzhaushalt ist im Minus. Mit über zwei Millionen zu Jahresanfang und soll (...) am Jahresende um rund 900 000 Euro besser dastehen. Die Zinsen (...) liegen bei über 600 000 Euro, verlorenes Geld, das uns an wichtigerer Stelle fehlt.“
Ulrike Ebi-Kuhn (CDU):
„Wir haben ein sehr arbeitsreiches Jahr hinter uns, und vieles konnte erledigt und verabschiedet werden. Breiten Raum nahmen dabei die beiden Neuen Mitten ein. In Grenzach (...) wurde der Bauzaun für die Rodungen errichtet. (...) Die drei Varianten der Platzgestaltung, das Herzstück der Neuen Mitte Wyhlen, sind nun für die Bürger einsehbar. (...) Die Konus-Karte (...) wurde eingeführt, zusammen mit der Übernachtungspauschale. Im Kapellenbach-Ost zeugen mehrere Baukräne für den Beginn der Bebauung. (...) Die Hebesätze wurden im November verabschiedet. (...) Die Einnahmen aus der Grundsteuer B sind für 2025 (...) noch ungewiss. Große Sorgen bereiten uns die Einnahmen aus der Gewerbesteuer im Verhältnis zu den stetig steigenden Personalausgaben.“
Katja Schäfer (SPD):
„Allerdings gibt es künftige Posten, die unserer Meinung nach überdacht werden müssen, wie zum Beispiel ein Konzept für eine Freibadsanierung und eine daraus folgende unbezahlbare Umgestaltung des Freibads. Wie sollen wir hierfür in den nächsten Jahren mehrere Millionen aufbringen – Förderung hin oder her? Auch der Emilienpark, so gern wir das Gebäude selbst in Gemeindehand weiterhin hätten, wir können die (...) Sanierungs- und Umbaumaßnahmen nicht zahlen. Ein teures neues Jugendhaus zu bauen, während noch nicht klar ist, was mit dem alten Gebäude passiert, muss (...) auf den Prüfstand gestellt werden. Kurzum: Wir müssen alle freiwilligen Leistungen und auch Pflichtaufgaben unter die Lupe nehmen sowie Prestigeprojekte auf Eis legen.“
Tilo Levante (FDP):
„Der vorliegende Haushalt ist handwerklich gut gemacht, so gut wie man ihn halt mit unvorteilhaften Zahlen machen kann. Der Haushaltsentwurf entspricht in keinster Weise unseren Ansprüchen. (...) Ein großes Engagement für den Haushalt 2025 sahen wir als hoffnungslos. (...) Wir diskutieren immer wieder über ein paar tausend Euro und lassen es zu, dass uns auf der anderen Seite, im Millionenbereich, in die Tasche gegriffen wird. Im Landkreis ist mittlerweile das moderne Raub-Rittertum ausgebrochen. Frei nach dem Motto: Wir können Haushalt nicht, also dann, erhöhen wir die Kreisumlage, sollen die Gemeinden bluten. (...) Da wir die Haushaltssperre bereits jetzt voraus sehen, stimmen wir dem Haushaltsbeschluss selbstverständlich nicht zu.“